Schermbeck. .
Da waren es nur noch fünf: Thomas Pieniak hat seinen Austritt aus der SPD-Ratsfraktion erklärt. Per E-Mail hatte er am Sonntagabend Fraktionsvorsitzende Doris Schiewer über seinen Entschluss informiert. Sein Ratsmandat wie auch die Sitze in den Ausschüssen will er behalten.
Überraschend kam dieser Schritt für die Fraktionsmitglieder, die am Montag informiert worden sind, allerdings nicht. Nach der Kommunalwahl im vergangenen August, die für die SPD mit einer derben Schlappe und mit dem Verlust von zwei Ratsmandaten endete, waren Differenzen aufgetreten. Pieniak war innerhalb der Fraktion mit seinem Versuch gescheitert, trotz der Niederlage erster stellvertretender Bürgermeister zu werden.
„Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass Thomas Pieniak am 11.04.2010 seinen Austritt aus der SPD-Fraktion mitgeteilt hat.“ Nur diesen Satz enthält die E-Mail, die Doris Schiewer an Parteifreunde und Zeitungen verschickt hatte. Viel mehr war gestern von Doris Schiewer, die nach der Wahl zur neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt worden ist, auch nicht auf Nachfrage zu erfahren. Zu den Gründen, die den ehemaligen Parteichef und Fraktionsvorsitzenden veranlassten, nun der Fraktion den Rücken zu kehren, sagte sie lediglich: „Die Ansichten sind unterschiedlich.“
Auch für andere SPD-Mitglieder kam der Austritt von Thomas Pieniak nicht überraschend. Er habe sich alles durch sein Verhalten nach der Kommunalwahl selbst eingebrockt, war zu hören. Der ein oder andere findet es nun allerdings nicht in Ordnung, dass er seine über die SPD erhaltenen Ämter und Ausschuss-Sitze behalten will. Wenn ihm das Ganze nicht mehr gefalle, sollte er ganz konsequent sein, und auch sein Ratsmandat niederlegen. Und die nächste Frage wäre: Verlässt er auch die SPD?