Wesel/Hamminkeln/Hünxe. Briefwahl gewinnt an Beliebtheit: In Wesel, Hamminkeln und Hünxe steigt die Zahl der Briefwähler zur Europawahl 2024. Womit das zusammenhängt.

Obwohl es bis zum Wahlsonntag noch ein paar Tage hin ist, lässt sich für die diesjährige Europawahl schon eines festhalten: Die Briefwahl wird immer beliebter. Von den rund 47.000 Wahlberechtigten in Wesel haben bislang rund 10.500 die Unterlagen für die Briefwahl beantragt, also etwas weniger als ein Viertel. „Das ist bereits jetzt ein deutlicher Anstieg“, bestätigt Stadtsprecher Swen Coralic mit Blick auf den Anteil der Briefwähler bei der vergangenen Europawahl im Jahr 2019. Damals hatten nur 7400 Wahlberechtigte ihre Stimme per Brief eingeschickt, anstatt persönlich zur Urne zu gehen.

Rund ein Viertel der Wahlberechtigten will per Brief wählen

Ähnlich deutlich zeigt sich der Trend zur Briefwahl in Hamminkeln. Hier haben bislang 5080 der knapp 22.000 Wahlberechtigten ihre Briefwahlunterlagen angefordert, also ebenfalls etwas weniger als ein Viertel. 2019 waren es rund 3150 gewesen bei etwa 21500 Wahlberechtigten, also nur wenig mehr als ein Siebtel. Die Menge der Briefwähler sei „das, was wir erwartet haben“, berichtet Inga Schumann von der Stadtverwaltung, dennoch habe man vorsichtshalber noch 2000 Wahlscheine mehr kalkuliert, damit diese auf keinen Fall ausgehen.

Ebenfalls deutlich ist der Anteil der Briefwähler in Hünxe angestiegen: Von den rund 11.800 Hünxer Wahlberechtigten bei der Europawahl 2024 wollen bislang knapp 3200 die Briefwahl nutzen. Da noch ein paar Tage Zeit ist, rechnet Klaus Stratenwerth, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, mit letztlich rund 3300 Briefwählern – das ist deutlich mehr als ein Viertel der Wahlberechtigten. 2019 waren es noch rund 2300 Briefwähler von rund 11300 Wahlberechtigten, also nur knapp mehr als ein Fünftel.

„Wir werden aber nicht auf die Anzahl der letzten Landtagswahl kommen“, so Stratenwerth weiter. Damals hatten sich knapp 3800 der etwa 11300 Wahlberechtigten für die Briefwahl entschieden. Auch in Wesel wird das wohl nicht erreicht, hier wählten bei der Landtagswahl 2022 11.700 Menschen per Brief.

Voranschreitende Digitalisierung wirkt sich auf Wahlart aus

Der dennoch deutliche Zuwachs an Briefwählern bei sämtlichen Wahlen der vergangenen Jahre wird einerseits auf die vereinfachte Beantragung per QR-Code bzw. digital zurückgeführt. Hier berichten alle drei Kommunen, dass der Anteil jener Briefwähler, die ihre Wahlunterlagen online beantragen, deutlich angestiegen sei, während die Zahl der Direktwahlen in den Rathäusern rückläufig sei. Außerdem habe auch die Corona-Pandemie die Briefwählerzahlen ansteigen lassen. Für die Auszählung der Briefwahlstimmen gibt es in Hünxe vier Briefwahlvorstände, in Hamminkeln sind es sechs und in Wesel 13.