Hamminkeln. 42 Tiere treten beim traditionellen Hähnewettkrähen des Rassegeflügelzuchtvereins Hamminkeln-Dingden an. Die meisten Rufe schafft ein Zwerghahn.
Für viele Menschen sind krähende Hähne ein Ärgernis, dessen Lärm für Nachbarschaftsstreits und gerichtliche Auseinandersetzungen sorgt. Die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins in Hamminkeln-Dingden sehen das natürlich anders, sie veranstalten jedes Jahr an Fronleichnam das traditionelle Hähnewettkrähen mit Biwak.
Bei der 42. Ausgabe traten zufälligerweise auch 42 Hähne in zwei Altersgruppen gegeneinander an. Das hat einen besonderen Grund: „Bei den jungen Hähnen ist bekannt, dass diese deutlich öfter krähen, daher werden diese Tiere getrennt von den großen Hähnen gewertet“, erklärte Detlef Ewig, der erste Vorsitzende des Vereins. Rund zehn Hähne waren Leihtiere, die sich Interessierte für den Wettbewerb ausleihen konnten. 30 Minuten lang zählten zahlreiche freiwillige Helfern die Anzahl der Hahnenschreie, die drei besten in jeder Gruppe erhielten einen Pokal. Bei den neun großen Hähnen gewann Hahn Amrock von Melanie Peitzelt mit 46 Krährufen. Bei den 33 kleinen Tieren gewann der Holländische Zwerghahn von Karl Schmitz mit 60 Krährufen.
Hühnerroulette mit Geldpreisen
Viel Spaß gab es auch beim Hühnerroulette. Die Besucher konnten für zwei Euro eines von 200 Feldern eines Schachbrettmusters kaufen. Der Besitzer des Feldes, in den der Hahn dann nach einer spannenden Wartezeit seinen Kot ablegte, gewann 100 Euro. „Die Chancen stehen deutlich besser als beim Lottospielen“, warb der erste Vorsitzende im Vorfeld.
Während sich die Eltern mit Kaffee und Kuchen, Hühnersuppe, Pommes, Gegrilltem und kalten Getränken stärken konnten, wurde für den Nachwuchs ein umfangreiches Programm mit Hüpfburg und Spielmobil angeboten. Außerdem konnten die Kleinen beim Schaubrüter miterleben, wie die kleinen Küken aus ihren Eiern schlüpften. Die Antonius-Blaskappelle sorgte zudem für zünftige musikalische Unterhaltung.
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Der Rassegeflügelzuchtverein Dingden und Umgebung besteht seit 1957 und hat rund 170 Mitglieder, 50 davon weiblich. „Unsere Mitglieder sind zwischen drei und 93 Jahren alt“, erläuterte Detlef Ewig, „wir sind ein Verein, in dem Jung und Alt zusammenkommen.“ Besonders stolz ist er auf die Jugendabteilung. Sie umfasst 20 Mitglieder, davon sind zehn aktiv. „Sie züchten und gehen zu Ausstellungen, wir haben die größte Jugendgruppe im Rheinischen Landesverband.“ Rund fünftausend große und kleine Hühner, Enten, Gänse und Ziergeflügel leben zurzeit bei den Mitgliedern in den Freilandhaltungen. Darunter auch seltene Rassen wie Eulenbarthühner, Zwergfriesenhühner oder Vorwerkhühner. „Wir erhalten letztendlich alte Nutztierrassen – im Gegensatz zu den Standardhühnern, die in der industriellen Züchtung verwendet werden“, so Ewig.
„Erfreulich ist auch, dass sich Kinder und Jugendliche für diesen Verein sehr stark interessieren und auch mit dabei sind“, sagte auch der stellvertretende Bürgermeister Hans-Jürgen Kraayvanger in seiner Begrüßungsrede. Der Hahnenwettkampf schaffte es sogar ins Fernsehen, ein Team von RTL Aktuell filmte für die aktuelle Sendung fleißig mit.
Eine Fotostrecke vom Hähnewettkrähen finden Sie hier.