Hamminkeln/Rees. Die Sanierung auf der A3 ist in vollem Gange, zwischen Rees und Wesel sind einige Abschnitte schon fertig. Warum erstmal ein Tempolimit gilt.
Die Arbeiten auf Deutschlands größter Autobahn-Baustelle in diesem Jahr gehen voran: Bereits fertig sind die Abschnitte der A3 zwischen den Anschlussstellen Hamminkeln und Wesel in Richtung Oberhausen sowie zwischen Hamminkeln und Rees in Richtung Niederlande. Ab Freitag, 3. Mai, stehen dann die nächsten Sperrungen an. Doch auch auf den sanierten Teilstrecken müssen sich Autofahrerinnen und Autofahrer noch länger auf eine Einschränkung einstellen.
A3-Sanierung: Warum erstmal ein Tempolimit gilt
Denn auf den neuen Abschnitten gilt zunächst ein Tempolimit – mehr als 80 Kilometer pro Stunde sind nicht erlaubt. Erst wenn eine Griffigkeitsprüfung durchgeführt wurde, wird die Geschwindigkeitsbegrenzung nach Angaben der zuständigen Autobahn GmbH aufgehoben. „In der Regel dauert das zwischen vier und sechs Wochen“, so ein Sprecher der Autobahn GmbH auf Anfrage.
Allerdings könne es sein, dass der Asphalt bei der ersten Prüfung noch nicht griffig genug ist. Im schlimmsten Fall könnte das Tempolimit deshalb auch mehrere Monate gelten. Witterungseinflüsse wie Niederschlag, Beschattung und Temperaturen spielen dabei eine Rolle wie auch die Nutzung der Autobahn. In Richtung Niederlande sind in diesem Abschnitt der A3 täglich etwa 15.300 Autos und zusätzlich 2800 Lastwagen unterwegs, in Richtung Oberhausen sind es 14.700 Pkw und 2800 Lkw.
Besonders froh ist die Autobahn GmbH darüber, den Abschnitte zwischen Hamminkeln und Rees pünktlich fertiggestellt zu haben . – es war der mit 13,5 Kilometern längste Bauabschnitt innerhalb der Deckensanierung. Seit Montag, 22. April, 22 Uhr, waren die Arbeiter auf der Baustelle zwischen Hamminkeln und Rees in Fahrtrichtung Niederlande aktiv, kurz nach Mitternacht am Montag, 29. April, wurden sie fertig. „Es lief alles wie am Schnürchen“, sagte Projektleiter Erdal Zorlu wenig später. Er hatte an das Gelingen der Maßnahme geglaubt, auch wenn sie, wie er es nannte, eine Mammutaufgabe sei.
Bauarbeiten auf der A3: 200 Lastwagen im Einsatz
Auf einer Fläche von 115.000 Quadratmetern wurde zunächst der alte Asphalt bis auf zwölf Zentimeter Tiefe abgefräst, und wenig später ein Kleber aufgetragen, teilt die Autobahn GmbH mit. Zwei sogenannte Beschicker und zwei Fertiger fügten dann die neue 8,5 Zentimeter hohe Asphaltbinderschicht und die 3,5 Zentimeter hohe Deckschicht ein, 160 Grad Celsius heiß. Walzfahrzeuge plätteten schließlich die Fläche, die danach auskühlte und dann markiert wurde.
„Sportlich oder auch sehr sportlich“ hatte Zorlu die Arbeiten genannt, denn dahinter stehen nicht nur rund hundert Mitarbeiter, sondern auch eine enorme Logistik. 200 Lastwagen fuhren stündlich zur und von der Baustelle, entweder gefüllt mit dem alten Asphalt oder mit dem neuen. Die enormen Mengen wurden in neun Mischwerke zwischen Dortmund und dem Emsland gebracht oder von dort geholt. Das alte Material kann nach einer Aufbereitung wiederverwertet werden.
Während der einwöchigen Sperrung kam es laut der Autobahn GmbH auf den umliegenden Straßen zu leichten Verkehrsproblemen. Eine Vollsperrung, so Zorlu, sei aber immer besser als nur eine Teilsperrung. „Die Vollsperrung ermöglicht uns ein schnelleres, sichereres und qualitativ besseres Ergebnis.“ Da sich die A3-Maßnahme im unmittelbaren Grenzgebiet zu den Niederlanden befindet, sind auch die Kollegen der Rijkswaterstaat stets informiert.
Mehr Informationen zur Deckensanierung auf der A3 hat die Autobahn GmbH auf ihrer Internetseite zusammengefasst.