Wesel. Bei einem Brand in der Weseler Innenstadt kommt ein Mensch ums Leben. Das Wohnhaus brennt komplett aus. Augenzeugen sprechen von einer Explosion.

Ein Knall schreckt die Nachbarn an der Ferdinand-Galle-Straße in der Weseler Innenstadt am Donnerstagnachmittag um kurz nach 15 Uhr auf. Um 15.08 Uhr geht der Alarm bei der Feuerwehr ein: Ein frei stehendes Wohnhaus am Ende der Straße brennt lichterloh. Die Flammen schlagen aus dem Dachgeschoss. Obwohl die Einsatzkräfte der Feuerwehr schnell vor Ort sind, wird das Haus durch den Brand zerstört. Unklar bleibt zunächst, was mit der Person geschehen ist, die in dem Haus gemeldet ist. Am frühen Abend herrscht dann Gewissheit: Die Feuerwehr findet ein Todesopfer auf dem Dachboden.

Der Brand direkt in der Innenstadt unweit der Vesalia-Mall (früher Esplanade Center) löst einen Großeinsatz aus. Rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr sind vor Ort, die Polizei sperrt vorübergehend Teile der Esplanade und der Wedellstraße sowie die Kreuzstraße in Richtung B58 bis zur Ecke Esplanade ab. Die dicken Rauchwolken locken viele Schaulustige an den Ort des Geschehens. Per Lautsprecherwagen bittet die Polizei die Anwohner, die Fenster geschlossen zu halten. Das gilt auch für das Marien-Hospital.

Suche nach dem Bewohner des Hauses

Die Feuerwehr löscht das Feuer mithilfe einer Drehleiter, doch das Gebäude wird durch den Brand unbewohnbar. Die Fenster und Rollos sind förmlich herausgesprengt worden, selbst das Mauerwerk hat im Dachgiebel einen Riss, das Dach weist auf beiden Seiten große Löcher auf. Splitter liegen herum.

Die Fenster und Rollos des Wohnhauses wurden bei dem Brand förmlich herausgesprengt.
Die Fenster und Rollos des Wohnhauses wurden bei dem Brand förmlich herausgesprengt. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die umliegenden Häuser sind zum Glück vom Feuer verschont geblieben. Der Verdacht, dass die Ursache für das Feuer eine Explosion war, liegt nahe. Polizei und Feuerwehr können das am Brandort nicht bestätigen: Noch gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zur Ursache. Das ist Aufgabe der Brandsachverständigen.

Offen bleibt bis zum frühen Abend die Frage, wo sich der Bewohner des Hauses befindet. „Noch haben wir keinen Hinweis, dass die Person sich im Haus befand“, so Thomas Verbeet gegen 17 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sind die Feuerwehrleute noch mit letzten Löscharbeiten beschäftigt und öffnen das Dach. Das Haus von innen zu durchsuchen, wäre zu gefährlich. Der Bewohner ist laut Feuerwehr eine Stunde vor dem Brand noch gesehen worden. Mit der Drehleiter sucht die Feuerwehr von außen nach der vermissten Person. Gut eine Stunde später herrscht dann die traurige Gewissheit: Auf dem Dachboden entdecken die Einsatzkräfte einen Toten. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht, doch es ist wahrscheinlich, dass es sich dabei um den 62-jährigen Bewohner handelt.