Schermbeck. Im zweiten Anlauf stimmt der Schermbecker Planungsausschuss für den Architektenwettbewerb zur Gestaltung der Mittelstraße.

Ende Januar hatten die Mitglieder des Schermbecker Planungsausschusses noch viel Klärungsbedarf. Doch nun haben sie im zweiten Anlauf den Weg frei gemacht für den freiraumplanerischen Wettbewerb Mittelstraße. Nun sollen sich Stadtplaner und Architekten Gedanken darüber machen, wie die zentrale Straße der Schermbecker Ortsmitte künftig aussehen soll. Die Kosten für den Wettbewerb betragen 90.000 Euro, gefördert werden 60.000 Euro. Dabei, das betonte der Ausschussvorsitzende Rainer Gardemann direkt zu Beginn der Beratung, sei dieser Wettbewerb kein Entscheid zur künftigen Verkehrsführung, sondern nur zur Gestaltung des Straßenraums.

Und genau das ist das Problem der Grünen. Deren Sprecher Stefan Steinkühler sprach in diesem Zusammenhang von einer „eierlegenden Wollmilchsau“. Die Politik müsse erst entscheiden, was sie für die Mittelstraße wolle, bevor die Planer mit allen Varianten an die Arbeit gehen. Deshalb werde seine Partei gegen den Wettbewerb stimmen. Damit standen die Grünen am Ende allein auf weiter Flur, alle anderen Fraktionen stimmten dafür, dass die Verwaltung diesen Architektenwettbewerb ausschreibt. Am Ende es Wettbewerbs besteht keine Verpflichtung, den Siegerentwurf auch zu realisieren.

Wettbewerbsteilnehmer müssen alle Varianten in Schermbeck einplanen

Nun müssen die Planer sich etwas einfallen lassen, denn die Gestaltung muss sich für eine „Verkehrsführung als Einbahnstraße mit entsprechendem Raum für Fußgänger und Radfahrer genauso eignen, wie für eine Fußgängerzone auf einem konzentrierten Teilbereich beziehungsweise dem Szenario der Netztrennung“, wie es im Beschluss heißt.

In der Ausschusssitzung Ende Januar hatte es noch Klärungsbedarf gegeben, ob bei einer möglichen Einbahnstraßenregelung zwingend ein hoher Bordstein vorgeschrieben ist, was gerade bei der CDU auf wenig Gegenliebe gestoßen war. Dem ist nicht so, wie die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Wesel der Gemeindeverwaltung mit auf den Weg gab. Auch dieser Punkt hatte die Verwaltung explizit mit in den Beschluss aufgenommen.

Schermbecker Seniorenbeiratschef will Bordsteine

Genau das rief während der Sitzung noch einmal Friedhelm Stoltenberg, den Vorsitzenden des Seniorenbeirats in seiner Funktion als beratendes Mitglied des Planungsausschusses auf den Plan. Er forderte für die Sicherheit der Fußgänger auf beiden Seiten der Straße Bordsteine, stieß damit allerdings auf wenig Begeisterung. Florian Schanz (SPD) betonte, dass man eben keine Einschränkungen für mobilitätseingeschränkte Personen wolle. Diese Haltung vertrat auch die Gemeindeverwaltung. Es gebe auch abgespeckte Versionen von einem Hochbord, die für mehr Aufenthaltsqualität stehen.