Wesel. Das Projekt verzögert sich weiter. Offenbar gibt es Probleme mit den Gastronomie-Plänen nahe dem Tanklager. Die Stadt zeigt sich optimistisch.
Noch im Spätsommer vergangenen Jahres war Achim Klingberg zuversichtlich: Die Baugenehmigung der Stadt für den Neubau anstelle des alten Rheinstübchens an der Fischertorstraße lag vor, der Abriss zugunsten eines modernen Gastronomie-Gebäudes sollte nach längerer Planung endlich beginnen. Passiert ist aber seitdem nichts. Denn es gibt Probleme mit der Planung des Neubaus direkt neben dem Garant-Tanklager.
Der Betreiber sehe sich in seiner Entwicklung beeinträchtigt, sollte in direkter Nachbarschaft der Gastro-Betrieb entstehen, erklärt Achim Klingberg auf NRZ-Nachfrage. Es ist nicht die erste Verzögerung für sein Projekt. Nach der ersten Präsentation der Pläne im September 2021 gab es für Monate keinen sichtbaren Fortschritt. Ein Jahr später stand das ehemalige Steigerhaus aus dem Jahr 1960 immer noch verlassen da. Schon damals ging es um die Abstimmung mit dem Nachbarbetrieb: Der Neubau muss im Falle eine Störung im Tanklager ausreichend geschützt sein. Das Gefahrenpotenzial werde noch berechnet, hieß es vor anderthalb Jahren. „Wir müssen es so hinkriegen, dass es den Vorschriften entspricht“, erklärte Achim Klingberg damals. Vorgesehen war zunächst, das Gebäude durch eine Brandmauer zum Tanklager hin zu schützen.
Neubau anstelle des Rheinstübchens: Gespräche laufen noch
Diese Probleme schienen im Laufe des vergangenen Jahres zunächst gelöst, im August 2023 wurde laut dem Investor die Baugenehmigung erteilt, das alte Gebäude entkernt, alles schien gut. Doch offenbar gibt es immer noch keine für alle Seiten zufriedenstellende Einigung. Gespräche mit dem Tanklagerbetreiber und dem Investor laufen, erklärt Wesels Stadtplaner Martin Prior auf Nachfrage, ohne Einzelheiten zu nennen. Er versichert aber: „Wir sind an einer guten Lösung interessiert.“ Das Gleiche betont auch der Geschäftsführer des Garant-Tanklagers, Matthias Bindschus. Mit Verweis auf das laufende Verfahren könne er keine Details nennen, sagt er, nur soviel: „Wir sind im Austausch.“ Eine Einigung zwischen den Parteien sei auch für ihn das Ziel.
Investor Achim Klingberg hofft, dass es bald weitergehen kann. „Das ist unbefriedigend“, sagt er zur derzeitigen Situation. Er habe alle Auflagen erfüllt. Geplant ist bekanntlich in bester Lage am Rhein ein zweigeschossiger Neubau nach dem Vorbild des „Cubes“-Bürogebäudes in Obrighoven, in dem ein Bistro mit mehr als 100 Sitzplätzen und einer Glasfront zum Rhein hin Platz findet. Ein Betreiber steht mit Gastronom Ado Hrustanovic auch schon bereit. 600.000 Euro Investitionskosten wurden 2021 für das Gebäude veranschlagt, die Summe dürfte angesichts der Preissteigerungen in den vergangenen Jahren nicht mehr realistisch sein.
Immerhin scheint es Fortschritte zu geben: Stadtplaner Martin Prior gibt sich nach den jüngsten Gesprächen optimistisch, dass in den nächsten Wochen eine Lösung erreicht werden kann.