Wesel. In Wesel ist nach langer Verzögerung die City-Wache eröffnet worden. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes sind für viele Themen ansprechbar.
Nach langer Verzögerung ist in Wesel am Donnerstag die neue City-Wache eröffnet worden. Ein längere Zeit leerstehendes Ladenlokal an der Brückstraße dient nun zugleich als Zentrale der Stadtwacht und als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Das Kapitel beschäftigt Politik und Verwaltung bereits seit 2019, als die Einrichtung der neuen Wache beschlossen wurde. Dass diese jahrelange Hängepartie auch durch die Corona-Pandemie begründet war, daran erinnerte bei der feierlichen Eröffnung noch mal Ordnungsdezernent Klaus Schütz.
Die City-Wache befindet sich direkt am Leyensplatz und damit unmittelbar in der Fußgängerzone. Wesels Bürgermeisterin erwartet ein großes Interesse an der neuen Anlaufstelle in der Innenstadt. „Wir wollen noch intensiver vor Ort mit den Menschen ins Gespräch kommen, Anregungen und Beschwerden aufnehmen“, betonte Ulrike Westkamp.
Das sind die Öffnungszeiten der City-Wache in Wesel
Die City-Wache hat montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet sowie samstags von 10 bis 13 Uhr, während der Öffnungszeiten sind in den Räumlichkeiten die Innendienst-Mitarbeiter Burkhard Zingraf und Eleftherios Vardakis ständig als Ansprechpartner vor Ort. Telefonisch erreichbar ist die Wache unter 0281/2032500. Weitere Informationen hat die Stadt außerdem auf ihrer Internetseite unter www.wesel.de/politik-verwaltung/sicherheit-und-ordnung/citywache zusammengestellt.
Bürgerinnen und Bürger können sich mit vielen verschiedenen Themen bei den beiden Mitarbeitern melden. „Im Fokus stehen aber natürlich die Bereiche Sicherheit und Ordnung“, erklärt Nicole Ruthert, die Leiterin des Ordnungsbereiches bei der Stadtverwaltung. Es geht also zum Beispiel um Lärmbelästigungen, Schmierereien und illegale Plakatierungen, wilde Müllkippen oder umgekippte Verkehrsschilder. „Die City-Wache ersetzt nicht das Bürgerbüro“, betont Ruthert, Anträge in Meldeangelegenheiten können hier also zum Beispiel nicht gestellt werden.
Die Stadt hofft, dass mit dem neuen Anlaufpunkt die Hemmschwelle bei den Menschen in Wesel sinkt, sich mit einem Problem an die Stadtwacht zu wenden. Eine Terminvereinbarung ist nicht nötig und die Mitarbeiter der City-Wache vermitteln auch an andere Bereich innerhalb der Verwaltung, falls sie selbst nicht zuständig sind. Kleine Probleme sollen aber direkt vor Ort gelöst werden. Zudem werden Fundangelegenheiten in der Wache bearbeitet, zudem soll in den nächsten Wochen noch ein Serviceterminal des ASG aufgestellt werden, an dem alle Online-Services des Entsorgers abrufbar sind.
Fundbüro in der City-Wache
In der neuen City-Wache ist nun auch das Weseler Fundbüro untergebracht. Wer eine verlorene Sache findet, muss diese dem Fundbüro anzeigen oder die Sache dort abgeben. Am Leyensplatz können sich Bürgerinnen und Bürger erkundigen, ob Gegenstände, die Ihnen abhandengekommen sind, abgegeben oder gemeldet wurden. Einmal jährlich werden Fahrräder, die nicht abgeholt werden, versteigert. Die Versteigerung erfolgt in der Regel im Rahmen des Fahrradaktionstages. Der Termin wird rechtzeitig öffentlich bekannt gegeben. Mehr Informationen gibt es online unter www.wesel.de/politik-verwaltung/fundbuero.
Neben den neuen beziehungsweise zentralisierten Bürgerservices bringt die Einrichtung der Wache einige Veränderungen für die Kräfte der Stadtwacht mit sich. Die sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beginnen und beenden ihren Dienst jetzt in der Regel in der City-Wache, die von ihnen als Büro genutzt wird. „Wir werden unsere Präsenz in der Innenstadt erhöhen“, sagt Ruthert.
Ordnungsbehörde in Wesel wurde personell nicht verstärkt
Das Konzept sieht vor, dass die Fuß- und Fahrradstreifen der Stadtwacht häufiger im Bereich der Fußgängerzone unterwegs sein werden. Dabei sollen sich der Außen- und der Innendienst in der Wache intensiv abstimmen, um Störer festzustellen oder Vandalismus und Ruhestörungen schneller zu erfassen. Die Polizei hat zwar keinen festen Schreibtisch vor Ort, die zuständigen Bezirksdienstbeamten sind aber dennoch froh über die neue zentrale Anlaufstelle für Sicherheit, wie sie bei der Eröffnung deutlich machten.
Auch wenn der Fokus des Ordnungsdienstes ein deutliches Stück in Richtung der Innenstadt verschiebt, sollen andere Stadtteile und Aufgaben der Stadtwacht darunter nicht leiden. „Wir werden die Außenbereiche nicht vernachlässigen“, sagt Ruthert. Vor allem im Sommer sind die Einsatzkräfte stark am Auesee gefordert, etwa um das Grillverbot und das Betretungsverbot der geschützten Uferbereiche zu kontrollieren. Daran soll sich künftig nichts ändern. Personell wurde die Ordnungsbehörde aber insgesamt nicht verstärkt, die Stellen für den Innendienst konnten durch Umstrukturierungen der Aufgaben innerhalb des bestehenden Personals besetzt werden.
Die erste Idee für die Einrichtung kam im November 2019 von der CDU-Fraktion. Der Vorsitzende Jürgen Linz zeigte sich nun zufrieden mit der Eröffnung. „Wir hoffen sehr, dass die Bürger der Stadt dieses Angebot, welches wohl noch durch Serviceleistungen des ASG ergänzt wird, rege in Anspruch nehmen“, so Linz. „Vielleicht findet sich auf Dauer noch eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei vor Ort, so wie es unserem Ursprungsgedanken entspricht, um auch deren Präsenz deutlich sichtbar zu verstärken.“