Wesel. In Wesel soll eine überparteiliche Kundgebung ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Die Initiatoren laden zu einem Planungstreffen ein.
In vielen Städten hat es in den vergangenen Tagen große Demonstrationen gegen Rechtsextremismus gegeben. Die Weselerinnen und Weseler sollen nun auch Stellung beziehen. Das wünschen sich Rafael Lorberg, Stadtverbandsvorsitzender der SPD und seine Mitstreiter. Angesichts von Deportationsfantasien, die im November bei einem Treffen in Potsdam Thema waren, an dem unter anderem mit AfD-Mitglieder teilnahmen, ist eine Kundgebung am 4. Februar in Wesel geplant. Die Veranstaltung soll von einem breiten Bündnis getragen werden, so Lorberg.
Alle Bürgerinnen und Bürgern, Parteien, Gruppe, Kirchen, Gewerkschaften und weitere Interessierte sind zu einem Vorbereitungstreffen am Dienstag, 23. Januar, um 20 Uhr im Haus am Dom eingeladen. Er habe die Demo zwar angemeldet, so Lorberg, es soll aber eine überparteiliche Veranstaltung werden, die von der gesamten Stadtgesellschaft unterstützt werde, erklärt er. „Jeder, der Verantwortung übernehmen will, ist willkommen.“ Einige Parteien seien an der Organisation beteiligt. Nun sind alle demokratischen Kräfte aufgefordert, sich gegen rechtsextremistische Tendenzen zu stellen. „Wir sehen gerade, wie ein faschistisches Weltbild wieder salonfähig wird“, erklärt Lorberg mit Blick auf die in Potsdam diskutierten Pläne einer „Remigration“, also einer massenhaften Vertreibung von Menschen mit ausländischen Wurzeln aus Deutschland. „Das macht uns große Sorgen. Wir müssen jetzt alle zusammenstehen.“
Der Demonstrationszug soll am 4. Februar vom Weseler Bahnhof aus zum Großen Markt ziehen. Dort ist dann eine Kundgebung mit Reden geplant. Die Veranstaltung soll „weltanschaulich neutral“ gehalten und von demokratischen Unterstützern getragen werden. Wer sich an der Planung beteiligen möchte, kann Dienstagabend ohne Voranmeldung ins Haus am Dom kommen. (rme)