Wesel. Der Stadtrat macht den Weg für eine Kita am Lippestadion frei. Der Neubau ist Voraussetzung für weitere Bautätigkeiten am Hansaring.
Wesel benötigt mehr Kitaplätze, besonders in der Innenstadt – daher soll möglichst noch im kommenden Jahr mit dem Bau einer neuen Tagesstätte begonnen werden. Der Rat gab in seiner Sitzung am Dienstag Mittel in Höhe von einer Million Euro für die Planung der Einrichtung frei. Der Neubau soll nahe des Lippestadions entstehen, der zügige Baubeginn ist noch aus einem anderen Grund wichtig: Erst wenn die Kita fertig ist, kann die Stadt das Projekt einer neuen Innenstadtgrundschule am Standort der heute noch als Flüchtlingsunterkunft genutzten Hansaringschule umsetzen.
Die ehemalige Schule soll bekanntlich in einigen Jahren wieder für ihren ursprünglichen Zweck genutzt werden, dafür plant die Stadt umfangreiche Sanierungsarbeiten. Zunächst muss aber das Gebäude der dort ansässigen DRK-Kita Wunderland abgerissen werden. Die Kinder sollen in die neue Kita Am Lippeglacis umziehen. Die geplante Tagesstätte soll nicht nur die vier Gruppen vom Hansaring aufnehmen können, die Stadt überlegt, dort sogar eine fünf- oder sechsgruppige Einrichtung zu bauen. Das erklärt Thorsten Hummel, Fachbereichsleiter für den Gebäudeservice bei der Stadt, auf NRZ-Anfrage.
Rund 4,5 Millionen Euro hatte die Stadt in einer ersten Schätzung für den Bau veranschlagt, die tatsächlichen Kosten werden laut Hummel wohl höher liegen und hängen auch von der letztendlichen Größe ab. Wie Wolfgang Schanzmann, Leiter des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport, bestätigt, habe das DRK Interesse, die neue Kita zu übernehmen.
Hansaringschule wird saniert und als Grundschule genutzt
Auf dem Grundstück zwischen Lippeglacis, Schillstraße und Sportplatz befinden sich derzeit noch ein Bolzplatz und ein Spielplatz, die ein Stück verlegt werden sollen. Die genauen Planungen können nun beginnen, werden dann vom Gestaltungsbeirat begutachtet und der Politik präsentiert.
Die Stadt hat Interesse an einem baldigen Baubeginn, damit auch die Pläne an der Hansaringschule in Angriff genommen werden können. Denn auch die Grundschulkapazitäten in der Innenstadt müssen ausgebaut werden. Die alte Schule am Hansaring wird als Zweitstandort für die Innenstadtgrundschule benötigt, die schon heute aus allen Nähten platzt und laut Prognosen künftig noch mehr Kinder aufnehmen muss.
Zwei Jahrgänge der Innenstadtgrundschule sollen nach der Sanierung in die Hansaringschule einziehen. Das alte Bestandsgebäude wird nach den Plänen der Stadt nicht abgerissen, weil es eines der wenigen historischen Gebäude in Wesel ist, sondern modernisiert und erweitert. Weichen müssen aber die Kita Wunderland und die alte Turnhalle. Beide werden aber am gleichen Standort neu gebaut, so dass unterm Strich eine Kita mehr in der Innenstadt zur Verfügung steht. Wie lange die Umsetzung der Pläne am Hansaring dauern wird, darüber wagt die Stadt derzeit noch keine Prognose. Offen bleibt auch die Frage, wie lange die ehemalige Schule als Flüchtlingsunterkunft benötigt wird – das hängt wiederum von der Entwicklung bei den Zuweisungen ab.