Wesel. Der Sozialdienst katholischer Frauen, der unter anderem das Mehrgenrationenhaus „Im Bogen“ in Wesel betreibt, feiert sein 75-jähriges Bestehen.

„Wir müssen auch mal zickig sein“, meint Renate Jachmann-Willmer mit einem Schmunzeln in Richtung der Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Die auswärtige Referentin ist im Vorstand des Gesamtvereins Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und verweist auf die wundervolle, aber nicht immer spannungslose Kooperation mit den Gremien der Stadt. Beide gratulieren dem „Sozialdienst katholischer Frauen“ in Wesel und werfen einen Blick auf die Geschichte des Vereins, der jetzt im Mehrgenerationenhaus Bogen sein 75. Jubiläum gefeiert hat:

„Unbändiger Willen, Gutes zu tun“

Beate Schepers, Vorsitzende der SkF Wesel, erinnert daran, dass die Anfänge des Vereins nach dem Krieg geprägt waren „von einem großen Engagement und einem unbändigen Willen, Gutes zu tun.“ 1948 als „Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder“ ins Vereinsregister eingetragen folgte 20 Jahre später die Umbenennung in „Sozialdienst katholischer Frauen“. Ein Höhepunkt in der Arbeit des SkF war 1976 die Fertigstellung des Mutter und Kind Heims am Birkenfeld. Es symbolisiere, so Beate Schepers, den Schutz von Müttern und Kindern in schwierigen Lebenslagen.

Der Verein entwickelte sich aber kontinuierlich weiter: Außenwohngruppe, Second-Hand Laden, Essen auf Rädern und als Meilenstein die Eröffnung des Mehrgenerationenhauses 2007. 2019 wird auch die Seniorenbegegnungsstätte „Im Bogen“ als Mehrgenerationenhaus neu eröffnet. „Starke Frauen haben die Arbeit des SkF in Wesel schon immer geprägt“ resümiert die Vorsitzende mit Blick auf die wechselvolle Geschichte des Vereins.

„Tue Gutes und rede darüber“

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp nimmt in ihrem Grußwort ein bekanntes, geflügeltes Wort unter die Lupe: Tue Gutes und rede darüber. Lässt sich die kommunikative Vermarktung eines Unternehmens auch übertragen auf die Arbeit des SkF? „Nicht die sympathische Außenwirkung“, so Westkamp, „sondern der Mensch steht im Mittelpunkt Ihres Handelns.“ So gehöre der SkF heute zu den wichtigen familienpolitischen Akteuren der Stadt und aus Beratungsangeboten seien längst große Einrichtungen gewachsen. Bestens vernetzt, von Sozialpartnern geschätzt und von den Menschen als fester Anlaufpunkt akzeptiert - die Geschichte des SkF in Wesel sei ein Erfolg und das ohne viel Gerede. Und das geflügelte Wort? Die Bürgermeisterin formuliert eine Variante: „Tue Gutes aus fester Überzeugung! Kein Marketinginstrument, sondern Nächstenliebe.“