Wesel. Die Inhaberin des Weseler Ladens „Firlefanz“ wundert sich darüber, dass an einer Baustelle vor ihrer Tür niemand arbeitet. Das sagt die Stadt.
Wenn Elke Verlande zur Arbeit geht, muss sie jeden Morgen an einer Baustelle vorbei. Und das schon seit Wochen. Für die Einzelhändlerin ist das nicht nur ärgerlich, sondern aus ihrer Sicht auch geschäftsschädigend. Zwar verdecken die rot-weißen Bauzäune nicht den Eingang von „Firlefanz“, ihrem traditionsreichen Modegeschäft an der Schmidtstraße in Wesel. „Aber viele Leute denken, dass wir geschlossen haben“, berichtet Verlande im Gespräch mit der Redaktion.
„Firlefanz“: Händlerin aus Wesel macht ihrem Ärger Luft
Ihrem Ärger machte Verlande vor einigen Tagen in einem Beitrag auf Facebook Luft. „Vor vier Wochen wurde vor meinem Geschäft ein Loch gebuddelt, das war’s dann, seitdem habe ich keinen gesehen. Vergessen? Wer zahlt mir den Ausfall?“, schrieb sie dort in einem Beitrag. Beim Ortstermin mit der NRZ erzählt die erfahrene Einzelhändlerin dann, dass die Baustelle seit dem 14. August bestehe. „Es kam Wasser durch die neuen Pflastersteine, die dadurch ganz locker lagen“, schildert sie ihre Beobachtungen. Es rückten deshalb Arbeiter mit Bagger und schweren Gerät an, um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach Angaben der Stadt gab es Probleme mit einer Leitung, die auch in dem Loch sichtbar ist.
„Das ist alles sehr ärgerlich“, findet Elke Verlande. Sie habe auf Anfrage bei der Stadtverwaltung keine konkrete Auskunft bekommen, wann die Baustelle auf der erst kürzlich sanieren Schmidtstraße denn fertig gestellt wird. Sie glaubt, dass viele Kundinnen und Kunden, die ihr Geschäft von der Fußgängerzone aus sehen können, sich wegen der Bauzäune gar nicht erst die Mühe machen, zu „Firlefanz“ zu gehen.
Verlande hat ihr Geschäft deswegen jetzt geschlossen – allerdings nicht dauerhaft: „Ich mache zwei Wochen Urlaub und hoffe, dass die Sache danach erledigt ist.“ Ab dem 29. September wird die alteingesessene Modehändlerin dann wieder ihre Türen aufschließen. Und die Chancen stehen gut, dass die Baustelle vor ihrer Tür dann verschwunden und das Loch endlich geschlossen ist. „Es ist geplant, dass der Schaden in der nächsten Woche behoben wird“, sagte Wesels Stadtsprecher Swen Coralic auf Nachfrage der Redaktion. Er nennt auch einen Grund für die Verzögerung der Arbeiten: Die zuständige Firma hatte bisher schlichtweg keine Zeit und keine Kapazitäten, sie auszuführen.