Hamminkeln. Nach einem ersten Aufschlag im März, stellte der Investor aktuelle Pläne für Cubes III vor. Warum das aber vielleicht nicht das Ende vom Lied ist
Dass Politik und Verwaltung in Hamminkeln den Plänen für ein Businesscenter namens Cubes III am Weikensee sehr aufgeschlossen gegenüber stehen, war bereits bei einer Vorstellung der ersten Pläne Mitte März im Planungsausschuss deutlich geworden. Am Donnerstagabend kam Investor Achim Klingberg und sein Architekt Peter Kastner noch einmal in den Planungsausschuss, um die neue, größere Variante vorzustellen. Doch auch diese Planungen müssen nicht unbedingt endgültig sein.
Im März bei der ersten Vorstellung im Planungsausschuss hatte sich kurzfristig herausgestellt, dass die Investoren möglicherweise auch Flächen im Norden des Areals dazu bekommen, deshalb großflächiger Planen können. Deshalb war der Punkt damals von der Tagesordnung genommen worden. Nun also der neue, größere Anlauf.
Der sieht – kurz skizziert – drei sogenannte Cubes vor, in denen Unternehmen – von jeder Branche nur ein Vertreter – sich je nach Bedarf vom Schreibtisch bis zur großen Bürofläche mit allen Serviceleistungen einmieten können. Dazu kommt Gastronomie und ein Veranstaltungsraum, der für Schulungen, Hausmessen und anderes benutzt werden kann. Dazu eine große Produktionshalle mit Bürofläche, für die es schon einen konkreten Interessenten gibt sowie zwölf Gewerbehallen mit Büro, Toilette und Küchenzeile, über die ebenfalls bereits mit Unternehmen gesprochen wird.
Dieser Entwurf stieß in der Politik zwar nicht auf vollkommene Liebe, aber auf sehr viel Wohlwollen, so dass das Projekt am Ende bei drei Enthaltungen von den Grünen einstimmig verabschiedet wurde. Thomas Becker von den Grünen bemängelte vor allen, dass die Energieversorgung bei allen ökologischen Aspekten immer noch auf fossile Energie mit Gas und Blockheizkraftwerk für die Grundversorgung setzt. Komplett auf erneubare Energien zu setzen, sei wirklich innovativ. Klingberg hielt dagegen: Wärmepumpen rechnen sich nicht und die Gasversorgung wird vor allem für die Gastronomie benötigt.
SPD hätte lieber mehr Büroflächen statt Gewerbehallen
Birgit Hoffmann (SPD) hätte sich bei der größeren Variante mehr Büros in den Cubes genannten Gebäuden und weniger kleine Gewerbehallen – zwölf sind geplant – gewünscht. Denn gerade die flexiblen Büroräume für Start-Up-Unternehmen seien ja das Innovative an diesem Konzept für Hamminkeln, nicht die Gewerbehallen.
In diesem Zusammenhang verwies Investor Klingberg auf eine Variante, die in den jetzigen Planungen nicht enthalten ist – mit Absicht. Die Stadt hatte nach dem ganzen Theater um die Lidl-Ansiedlung am Rathaus, die im Endeffekt an der Nichtverfügbarkeit der Flächen gescheitert war, darauf bestanden, dass bei diesem Projekt nur die Flächen, die wirklich verfügbar sind, ins Planungsverfahren gehen.
Es gibt noch die Möglichkeit, eine Fläche südlich des jetzt beplanten Areals zu bekommen. Gespräche dazu laufen. Sollte das klappen, würden Gastronomie und Veranstaltungshalle auf diese Fläche sozusagen nach unten rutschen und gegenüber von den drei Cubes-Gebäuden ein weiteres entstehen. Technisch ist das ohne größere Verzögerungen möglich, weil die Cubes baugleich sind. Auch Bürgermeister Romanski signalisierte, dass die Verwaltung in diesem Fall schnell reagieren könnte.
Kaufoption endet am 30. Juni
Die Eile, mit der das Projekt – auch eine Kritik von Thomas Becker (Grüne) – das politische Verfahren zur Zeit durchläuft, hat seinen Grund. Die Investoren müssen die jetzigen Flächen bis Stichtag 30. Juni kaufen, sonst erlischt die Kaufoption. Aber natürlich kauft kein Investor Grundstücke, ohne zu wissen, ob seine Planung genehm ist. Sie ist genehm, entschied der Planungsausschuss.
Das Cubes-Projekt wird privat finanziert „von Hamminkelnern für Hamminkeln“, so Investor Klingberg. Zurzeit beträgt die gesamte Fläche 13.000 Quadratmeter, die Macher gehen im Moment von 160 Arbeitsplätzen und etwa 200.000 Euro Gewerbesteuer aus. 70 Prozent der Versorgung sollen aus erneuerbarer Energie durch Photovoltaik-Anlage kommen. Nur die Grundversorgung soll durch das Blockheizkraftwerk gesichert werden. Dachbegrünungen, Retentionsräume hin zur Bundesstraße 473 und die Kooperation mit Nabu und BUND zur Förderung der Artenvielfalt auf den Grünflächen gehören ebenfalls zum Konzept.