Hamminkeln. Investor Achim Klingberg sorgte am Mittwochabend im Hamminkelner Stadtentwicklungsausschuss für Irritationen. Das ist der Grund.
Eine faustdicke Überraschung bereitete am Mittwochabend Achim Klingberg, seines Zeichens Gründer und Investor der Weseler Cubes, den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt, Planung und Stadtgeschichte. Zunächst ging alles noch seinen gewohnten Gang, als er der Politik die Pläne für ein neues Businesszentrum am Weikensee vorstellte. Dafür sollten eigentlich Bebauungsplan und Flächennutzungsplan in diesem Bereich geändert werden. Doch dann sorgte er für einen Paukenschlag.
Neben dem Gelände, auf dem die Cubes nach Weseler Vorbild entstehen sollen, habe er nun auch die Möglichkeit an großzügige Erweiterungsflächen zu kommen. Einmal nördlich der vorgesehenen Fläche in Richtung Autobahn und einmal südlich in Richtung des ehemaligen Cafés Seerose. Das lässt natürlich ganz andere Gestaltungsspielräume zu.
Die Beschlüsse in Hamminkeln sind erst mal vom Tisch
Sprich: Die Beschlüsse für die Änderungen von Bebauungs- und Flächennutzungsplan waren erst einmal vom Tisch. Darin waren sich alle Beteiligten einig. Auch die eigentlich geplanten Gespräche mit dem Regionalverband Ruhr liegen erst einmal auf Eis. Die sind nötig, weil das Projekt im Außenbereich liegt und abgeklärt werden muss, ob Regional- oder Landesplanung mit selbigem in Einklang zu bringen sind.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich angesichts dieser überraschenden Nachrichten irritiert. Warum denn dann die Beschlüsse überhaupt noch auf der Tagesordnung seien, fragten sich die Fraktionen. Die Antwort des Beigeordneten Robert Graaf war da sehr eindeutig. Die Verwaltung habe auch erst zehn Minuten vor der Sitzung von diesen neuen Entwicklungen erfahren.
Auch Gewerbehallen sind jetzt in Hamminkeln möglich
Achim Klingberg hatte auch schon erste Skizzen mit Ideen zur Sitzung mitgebracht. So könnten anstelle von den drei geplanten Büro-Cubes nun sechs entstehen. Das geplante Restaurant könnte etwas weiter südlich rutschen und um ein Hotel ergänzt werden. Denn bei Übernachtungsmöglichkeiten habe Hamminkeln Nachholbedarf. Dem Vorschlag von Daniel Puckert (FWI), dort nach Möglichkeit noch einen Wohnmobilstellplatz einzurichten, zeigte sich der Cubes-Initiator offen.
Auf der nördlichen Fläche könnten außerdem drei kleine Gewerbehallen und eine größere Fertigungshalle entstehen. Hier gäbe es mit einem Produktionsbetrieb für den Fahrzeuginnenausbau bereits einen ersten Interessenten. Ebenfalls angedacht ist eine Veranstaltungshalle für 200 Personen. Da diese im Außenbereich liegt, seien keine Probleme mit lärmgeplagten Anwohnern zu befürchten.
Mit zwei Eigentümern ist Klingberg handelseinig
Was das Thema Flächenerwerb angehe, erläuterte Klingberg, dass er mit zwei Eigentümern schon handelseinig sei, mit einem dritten liefen die Gespräche. Er versprach, dass man den Flächenverbrauch beim Businesszentrum möglichst gering halten wolle und auf der größeren Fläche auch großzügiger planen.
Die Cubes sollen nach den Weseler Vorbildern entstehen, die nach Worten von Klingberg „voll den Zeitgeist getroffen haben“. Er versprach viele Synergieeffekte, weil immer nur ein Mieter aus einem Geschäftsbereich sich in die Cubes einmieten könne. So nutzten in Wesel beispielsweise junge Gründer die Expertise des Steuerberaters im Haus.
Es gibt schon mehrere Interessenten für das Businesszentrum
In Hamminkeln habe er schon mehrere Anfragen verzeichnet. Das zeige, dass der Bedarf an solchen Zentren, in denen jedes Unternehmen Büroflächen und Zusatzleistungen nach individuellen Wünschen mieten kann, vorhanden sei. Die Ausschussmitglieder signalisierten unisono, dass man sich mit diesen neuen Voraussetzungen erst einmal beschäftigen müsse, aber prinzipiell auch das größere Cubes-Projekt sehr positiv sehe. Man darf jetzt also auf die Konkretisierung der Pläne gespannt sein.
Die Cubes in Wesel, die das Vorbild für Hamminkeln sind, bieten flexible Büroflächen vom Schreibtisch bis zu Mietflächen von 220 Quadratmetern. Die Vertragslaufzeiten sind ebenfalls flexibel, von stundenweise bis langfristig. Es gibt einen zentralen Empfang für Kunden und Gäste, ein hauseigenes Catering und Besprechungsräume.