Wesel. Die Foodsaver Wesel und Hamminkeln haben bei einer großen Verteilaktion in der Innenstadt mehr als 200 Kisten gerettete Lebensmittel ausgegeben.
Fleißig verteilt Monika Hülser am Freitagnachmittag gelbe Karten mit großen Nummern darauf. Um kurz vor 16 Uhr ist sie schon in den Dreißigern angekommen, dabei hat die Aktion der Foodsaver Wesel und Hamminkeln am Klever-Tor-Platz da noch gar nicht angefangen. Trotzdem stehen die Menschen schon Schlange, denn hier gibt es gleich gerettete Lebensmittel geschenkt. „Wir konnten das vorher nicht einschätzen, aber so wie es aussieht, kommen doch viele“, hält Monika Hülser fest, während sie immer weiter die Karten verteilt.
Lebensmittel, Blumen, Corona-Tests – Zu schade für die Tonne
Jeder bekommt eine Nummer, dann gibt’s ein Körbchen – und das darf ganz nach Gusto bepackt werden. Eine ganze Reihe Tische sind aufgebaut, darauf liegt die Ware, die – wenn es die Foodsaver Wesel und Hamminkeln nicht gäbe – im Müll gelandet wäre. Völlig intakt reiht sich Obst und Gemüse an Trockenwaren, Süßigkeiten und Backwaren. Sogar Blumen gibt es: „Die retten wir auch“, erklärt Monika Hülser. Klar – denn auch die sind völlig in Ordnung und einfach zu schade für die Tonne. Das gleiche gilt für Corona-Tests und Weihnachtspullis. „Sie glauben gar nicht, was wir alles retten!“, berichtet eine der neun weiteren Helferinnen hinter der Ausgabe.
Nicole Seeger ist eine Dame, die glücklich mit einer ganzen Kiste voller Lebensmittel herausgeht. Ein Salatkopf ist drin, ein Bund grüner Spargel, Eier, Kartoffeln, Suppengemüse. „Brötchen auch?“, fragt eine Lebensmittel-Retterin. Klar, Brötchen auch. Von denen gibt’s gleich eine ganze Tüte. Und was wird später zuhause gekocht? „Da werden bestimmt mehrere Gerichte draus entstehen“, ist Nicole Seeger sicher, während sie den Kisten-Inhalt in eine Tüte umfüllt.
Großer Erfolg für die Lebensmittelretter
Normalerweise verteilen die Lebensmittelretter ihre geretteten Lebensmittel in den Stadtteilen, in denen sie auch wohnen, erläutert Monika Hülser. Das sind Lackhausen, Blumenkamp, Obrighoven und Fusternberg. Die zentrale „Fairteilung“ in der Stadt haben die Foodsaver nun organisiert, damit auch Menschen in der Innenstadt die Chance haben, Lebensmittel zu retten und auch um unter ihnen das Foodsaven bekannter zu machen. Und das scheint zu klappen: „Ein paar bekannte Gesichter sind dabei, aber der Großteil ist mir unbekannt“, freut sich Monika Hülser, als sie gegen 16.10 Uhr bereits 75 Nummernkärtchen ausgegeben hat.
Am Ende des Tages werden die Foodsaver mehr als 200 Kisten gerettete Lebensmittel verteilt haben. Ein Erfolg für die Sache, ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und natürlich für viele Menschen eine spürbare Entlastung ihres Geldbeutels. Wiederholen wollen die Foodsaver die Aktion gerne. „Aber man kann das nicht jede Woche machen, dafür steckt zu viel Aufwand dahinter“, bedauert Monika Hülser. Denn die zehn Lebensmittelretter, die hierbei geholfen haben, sind zum Großteil berufstätig.