Wesel. Am Schwarzen Wasser in Wesel werden Bäume gefällt. Viele Menschen sorgen sich nun um das beliebte Ausflugsziel. Warum die Bäume weichen müssen.

Wie bereits berichtet, wird aktuell am Schwarzen Wasser in Wesel gearbeitet: Hier wandelt der RVR Wald in Heide und Magerrasen um. Doch das sorgt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Verwirrung – auch einige besorgte Anfragen haben die Redaktion erreicht. Der Tenor: Es sei doch schließlich ein Naturschutzgebiet, warum werden da jetzt Bäume gefällt?

Wald wird in Heidelandschaft umgewandelt

Dass sie weichen, ist aus biologischer Sicht wünschenswert, wie Klaus Kretschmer von der Biologischen Station Wesel auf Anfrage der NRZ bestätigt, „sonst hätten wir der Maßnahme nicht zugestimmt.“ Die Landschaft dort – die Flürener Heide – sei eben, wie der Name schon sagt, ein Heidegebiet und das Schwarze Wasser ein Heideweiher. „Durch Aufforstung ist die Landschaft stark in Wald umgewandelt worden“, hält Kretschmer fest und das tut dem Heideweiher gar nicht gut:

Er wird nämlich nur oberflächlich gespeist, also durch Regenwasser. Doch durch die vielen Bäume verdunstet viel mehr Wasser als gut für das Schwarze Wasser wäre: „Um den Verdunstungsdruck runter zu nehmen und dem Heideweiher seinen ursprünglichen Charakter wiederzugeben, werden jetzt Kiefern gefällt.“ Ein weiterer Aspekt, ist der Stoffeintrag durch die Bäume ins Gewässer, also zum Beispiel Nadeln, die ins Wasser fallen. Dadurch verschlamme das Schwarze Wasser schneller.

Flora und Fauna profitieren vom Freischnitt

Von der Entfernung der Kiefern und der Wiederherstellung der Heidelandschaft und des Heideweihers hingegen profitieren die hier wachsenden und lebenden Arten – so zum Beispiel Schwingrasen, Sonnentau oder der Moorfrosch. „Er braucht lichte, warme Gewässer zum laichen“, erläutert Kretschmer.

Abgesehen von diesen naturpflegerischen Arbeiten, werden auch links und rechts der Wege Bäume gefällt. Damit kommt der RVR seiner Verkehrssicherungspflicht nach.