Wesel. Die Bierbrauerstraße in Wesel ist seit Monaten ein Ärgernis: Hier gibt es sehr viele Schlaglöcher, die immer wieder verfüllt werden müssen.
Seit mehreren Monaten werden die Straßen im Rathausviertel saniert. Doch während die Arbeiten an der Schmidt- und Torfstraße bereits fertiggestellt sind, befindet sich die Bierbrauerstraße weiterhin im Bauzustand. Und das wird auch vorerst so bleiben.
Denn noch werden an der Kettlerstraße – die quasi eine Verlängerung der Bierbrauerstraße ist – Wohnhäuser gebaut. Dafür müssen regelmäßig 40-Tonner durch die Bierbrauerstraße und solange hier der Rohbau nicht steht, wolle man die Bierbrauerstraße nicht fertigstellen, heißt es von der Stadt Wesel: „Die Stadt wird mit dem Ausbau weiter machen, wenn das schwere Gerät raus ist“, hält Swen Coralic von der Verwaltung fest. Denn die Lkw würden die neue Oberfläche durch ihre Fahrbewegungen gleich wieder kaputt machen.
Schlaglöcher müssen immer wieder neu verfüllt werden
Das ist eine nachvollziehbare Argumentation, auch für die Anwohner in diesem Bereich, die aber dennoch unter der schlechten Straßensituation leiden. „Als Fahrradfahrer haben sie abends keine Chance“, beklagt ein NRZ-Leser, der an der Torfstraße wohnt und sich kürzlich in der Redaktion erkundigen wollte, wie lange dieser Zustand wohl noch anhalten wird. Es sei „eine Zumutung für die Anwohner“. Nicht, dass hier gebaut wird, stört Anwohner wie Durchfahrer, sondern dass die Bierbrauerstraße auf ihrer kurzen Strecke an die 100 und zum Teil sehr tiefe Schlaglöcher aufweist, die das Darüberfahren enorm unangenehm machen.
Diese werden zwar immer wieder mit Schotter verfüllt, erläutert Wesels Verkehrsplaner Michael Blaess – so auch am Dienstag, 17. Januar – allerdings hält dies nie lange vor. Es sei, sagt Blaess, mittlerweile schon das vierte Mal seit Beginn der Baumaßnahmen, dass die Schlaglöcher auf der Bierbrauerstraße mit Schotter aufgefüllt worden seien. Doch durch das ständige Darüberfahren wird das Füllmaterial wieder abgetragen und die Schlaglöcher tauchen wieder auf. Auch die Witterung spiele dabei eine Rolle.
So ist der Stand an den anderen Innenstadt-Baustellen
Abgesehen von den Bauarbeiten im Rathausviertel wird auch an anderen Stellen in der Innenstadt gerade gebaut: So haben bereits im November die Arbeiten an der Tückingstraße begonnen. Hier – zwischen Mauerbrand- und Hohe Straße sind bereits vor Weihnachten neue Gas- und Wasserleitungen verlegt worden. Aktuell steht nun die Verlegung neuer Schmutz- und Regenwasserkanäle an, im weiteren Verlauf bis zur Mauerbrandstraße wird ein neuer Mischwasserkanal gebaut. Im Zuge der Bauarbeiten soll die Straße außerdem ein neues, barrierefreies Pflaster bekommen.
Einen ähnlichen Hintergrund haben die Bauarbeiten an den Straßen Kaldenberg und Pastor-Janßen-Straße. Auch hier sind Kanalarbeiten geplant, die allerdings sehr umfangreich sind. Daher soll die gesamte Baumaßnahme etwa drei Jahre dauern. Die Baustelle am Startpunkt, der Kreuzung Kaldenberg/Mühlenberg, sei mittlerweile eingerichtet worden, heißt es von der Stadtverwaltung, auch die ersten Arbeiten haben bereits begonnen. Neben den unterirdischen Arbeiten werden die noch aus den 1950er-Jahren stammenden Straßen so umgebaut, dass sie zukünftig verkehrsberuhigt sind. Unter anderem werden die Parkplätze neu angeordnet. Neue Bäume sollen neben dem ökologischen Mehrwert vor allem das Straßenbild auflockern. Die vorhandene Straßenbeleuchtung wird erweitert und auf moderne LED-Technik umgerüstet.