Wesel. Welcher ist der beste Spielplatz in Wesel? Finn, Marie und Julian haben das für die NRZ getestet. Drei Spielplätze holten dabei Höchstpunktzahl.

Welcher hat die schönsten Geräte, welcher macht am meisten Spaß und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial? Mit dieser Fragestellung haben Finn (10), Julian (11) und Marie (12) über den Sommer auf den Spielplätzen in Wesel probegespielt. Beim NRZ-Spielplatz-Check haben sie sich insgesamt zwölf Spielplätze näher angeschaut und sie bewertet. Nun ist Zeit eine Bilanz zu ziehen.

Die erste positive Erkenntnis aus den Spielplatz-Tests in Wesel: Sieben der zwölf getesteten Spielplätze erreichen mindestens 25 von 30 möglichen Punkten oder sogar mehr, drei von ihnen sogar die Höchstpunktzahl, während nur zwei von ihnen so schlecht wegkommen, dass sie nicht einmal die Hälfte der möglichen Punkte erzielen. Die Gründe dafür sind allerdings unterschiedlich:

Letzte Plätze für Büderich und Schepersfeld

Auf dem letzten Platz rangiert eindeutig der Spielplatz „Alte Gärtnerei“ in Büderich mit 10,5 Punkten. Hier war es die schlechte Nutzbarkeit der Spielgeräte, die den Spielplatz-Testern die Spielfreude nahm: Zu klein, zu hart, zu wackelig – nichts konnte richtig überzeugen. Mit 14,5 Punkten folgt auf Platz 11 der Spielplatz „Tiergartenstraße“ in Schepersfeld. Der hat die höhere Platzierung ausschließlich dem Jahrzehnte alten Drehteller zu verdanken, die zuletzt neu errichteten Geräte waren für Finn, Julian und Marie schlicht zu langweilig, zudem lag hier außergewöhnlich viel Müll.

Das untere Mittelfeld wird angeführt vom Spielplatz im Heubergpark. Mit Ach und Krach konnte er 15 Punkte einfahren, verdankt das aber hauptsächlich seiner Parklage. Die Spielgeräte selbst haben die Kinder überhaupt nicht angesprochen. Für Enttäuschung sorgte auch der Spielplatz „Kirchturmstraße I“ in Obrighoven – der ist zwar mit Abstand der größte im Stadtgebiet, für seine Größe jedoch mit viel zu wenig Spielgeräten ausgestattet. Er holte 15,5 Punkte. Viel besser ist das Geräte-Platz-Verhältnis auf dem Spielplatz „Römerwardt“ an der Rheinpromenade. Er war der erste getestete Spielplatz und vielleicht waren die drei Spielplatz-Tester damals noch etwas kritischer oder es fehlten Vergleichsmöglichkeiten. Jedenfalls bekam er nur 18,5 Punkte, jedoch gab es wenig konkrete Kritik.

Mehr gute Spielplätze als schlechte in Wesel

Mit weitem Abstand folgt darauf der Spielplatz an der Wilhelm-Schneider-Straße in Lackhausen. 25 Punkte haben die Tester hier vergeben, Abzüge gab es wegen eines kaputten und des (gefühlten) Überangebotes an Kleinkind-Spielgeräten. Auf Platz 7 konnte sich der Spielplatz „Clarenbachstraße“ am Fusternberg positionieren – 25,5 Punkte. Mit einer Seilbahn und einem außergewöhnlichen Gerät – dem Skatesurfer – fühlten sich die Zehn- bis Zwölfjährigen hier gut aufgehoben.

Jeweils 26 Punkte – also nur marginal besser – beurteilten die Spielplatz-Tester die beiden Spielplätze in der Feldmark im Dorotheenpark und „Färberskamp II“. Waren es im großflächigen Dorotheenpark vor allem die vielen verschiedenen Spielmöglichkeiten, die überzeugten, sorgten am Färberskamp vor allem Seilbahn und Kletterfelsen für Begeisterung und die hohe Punktzahl. Beide teilen sich somit den 4./5. Platz.

Und auch Platz 1 bis 3 müssen geteilt werden: Sowohl der Mölderplatz als auch der Spielplatz am Südring (beide Innenstadt) und der Spielplatz „Alexander-von-Humboldt-Straße“ (Wittenberg) konnten 30 von 30 möglichen Punkten einfahren. Der Mölderplatz verdankt das zum einen seiner Bekanntheit (er war der einzige, den die drei Kinder vorher schon kannten) und zum anderen der fast schon ikonischen Rutsche mit Klettergerüst. Am Südring konnten die Seilbahn, das Klettergerüst und die bekletterbaren Bäume überzeugen. Derweil war der Spielplatz in Wittenberg ein Überraschungserfolg – trotz kleiner Fläche hatten Julian, Finn und Marie hier viel Spaß.

Auswahlkriterium: Kategorie-A-Spielplätze

Die Spielplatz-Tester haben ausschließlich die Spielplätze der Kategorie A getestet. Diese Einteilung stammt aus der Bauleitplanung für Spielflächen. „Spielbereiche A“, sind demnach jene, die eine zentrale Funktion für einen Ort oder einen Ortsteil haben. Hier sollen alle Altersstufen angesprochen werden und möglichst vielfältige Aktivitäten möglich sein.