Hamminkeln. Sam Berridge kommt Samstag nach Ringenberg, um mit besonders begabten Jugendlichen zu proben. Was sich aus dem Musik-Camp entwickeln könnte.
In Hamminkeln gibt es einige junge musikalische Talente – diese zu „entdecken“ und zu fördern ist allerdings nicht selbstverständlich und beruht manchmal auf Zufall oder aber glücklichen Fügungen. Eines dieser noch unentdeckten Talente ist offenbar Khady Doumbai, die die zehnte Klasse der Gesamtschule Hamminkeln besucht, und schon bei Schulveranstaltungen aufgetreten ist. Dabei ist sie mit ihrem Gesang herausgestochen. „Sie hat bei uns allen mit ihrem Auftritt ein Gänsehaus-Feeling ausgelöst“, schwärmt Schulleiterin Anette Schmücker voller Hochachtung von dieser Ausnahme-Sängerin. Auch Felix Schulze habe am Klavier einen Darbietung geboten, die „absolut faszinierend“ gewesen sei. Der Oberstufenschüler sei Autodidakt, habe sich alles selber beigebracht, ergänzt Schmücker. Beide jungen Hamminkelner müssten professionell gefördert werden, waren sich die Schulleiterin und Rita Nehling, Kultur-Beauftrage der Stadt Hamminkeln, schnell einig. Doch wie?
Macher des Haldern Pop knüpften Kontakte
Nun kommt das renommierte Haldern-Pop-Festival aus der Nachbarstadt Rees ins Spiel: Da hier bekanntlich seit Jahrzehnten zum Teil noch recht unbekannte Musiker und Bands ihre großen Karrieren starten, nahm die Stadt Hamminkeln zu den Festival-Organisatoren Stefan Reichmann und Stephan Hanf auf und kamen auf die Idee einen Workshop mit einem Profi-Musiker auf die Beine zu stellen, an dem aber dann auch die größten Talente der Musikschule Hamminkeln teilnehmen dürfen.
Schnell hatte Musikschule-Leiterin Kerstin Loskamp mit Greta Richter (Klavier), Lotta Giesen (Gitarre) sowie Luke Babenerd, Mila Hunke und Pheline Mihcioglu (alle Schlagwerk) fünf junge Musikschüler gefunden, die sofort Feuer und Flamme waren, ab dem 29. Oktober ein Wochenende lang mit bei dem „Haldern-Pop-Camp“ auf Schloss Ringenberg gemeinsam mit Sam Berridge zu üben und Tipps von ihm zu bekommen.
Was dabei letztlich herauskommt, sei völlig offen, berichtet Reichmann. Er ist sich aber sicher, dass das Rat eines Profis bei den Jugendlichen Gewicht haben werde: „Wenn ein britischer Musiker empfiehlt ,Gründe eine Band’, ist das was anderes, als wenn Papa das sagt.“ Der 33-jährige Sam Berridge aus London, der in England auch als Musiklehrer arbeitet, werde die Heranwachsenden nicht nur inspirieren, sondern ihnen auch Perspektiven aufzeigen. Ob das Camp eine einmalige Sache bleibt oder in gleicher oder abgeänderter Form irgendwann wiederholt wird, könne man noch nicht sagen, so die Organisatoren.
Konzert am Sonntag um 14.30 Uhr im Rittersaal
Die wohl talentiertsten jungen Musiker Hamminkelns auf Schloss Ringenberg zwei Tage zusammenzubringen sei genau der Gedanke als „Dritter Ort“ als „Möglich-mach-Ort“, freut sich Rita Nehling. Samstag geht es im Rittersaal sowie in mehreren Ateliers des Schlosses bei dem Musik-Camp von 11 bis 17 Uhr musikalisch rund, weiter geübt wird am Sonntag-Vormittag. Um Sonntag, 30. Oktober, 14.30 Uhr hat dann jeder die Möglichkeit bei freiem Eintritt das „Haldern-Pop-Camp-Konzert“ mit Sam Berrigde und den Hamminkelner Musik-Talenten im Rittersaal von Schloss Ringenberg mitzuerleben.