Wesel. Beim NRZ-Spielplatz-Check kassiert der Spielplatz im Weseler Heubergpark die bisher schlechteste Note. Tester haben Verbesserungsvorschläge.

Zugegeben, mit seinen (laut Spielraumplan) 676 Quadratmetern ist der Spielplatz im Heubergpark mit Abstand die kleinste unter den zwölf Plätzen, die in Wesel der Kategorie A zugehören, und somit im Rahmen des NRZ-Spielplatz-Checks getestet werden. Dass es aber auf die Größe nicht ankommt, haben die bisherigen Testbesuche eindeutig gezeigt: So hatte etwa der größte Spielplatz der Stadt an der Kirchturmstraße (8263 Quadratmeter) bisher am schlechtesten abgeschnitten, während etwa der Spielplatz an der Alexander-von-Humboldt-Straße – mit 2775 Quadratmetern eher ein kleinerer unter den großen Spielplätzen – sogar die Höchstpunktzahl hatte holen können.

Neue Seilspielanlage: „Ganz okay“ bis „uninteressant“

Es ist auch gar nicht die Größe, die die drei NRZ-Spielplatztester am Spielplatz im Heubergpark bemängeln, sondern das Spielgeräte-Angebot. Für den Sandkasten können Finn (10), Julian (11) und Marie (12) sich in ihrem Alter natürlich nicht mehr begeistern, ebenso wenig wie für die nebenstehende Kleinkind-Rutsche. Doch auch die übrigen Anlagen überzeugen nicht. „Die Wippen sind eigentlich cool, aber da bekommt man ein bisschen Rücken“, hält etwa Finn fest.

„Eigentlich ist nur das Netz ganz okay“, sagt Julian und meint damit die Seitspielanlage, bestehend aus einem Netz-Klettergerüst mit einer weiteren Rutsche sowie mehreren Seilspiel-Möglichkeiten. Marie hingegen findet dieses Konstrukt, das erst 2019/2020 neu errichtet wurde, „uninteressant“ – ein vernichtendes Urteil.

Die Seilspielanlage finden die Kinder „ganz okay“ bis „uninteressant“.
Die Seilspielanlage finden die Kinder „ganz okay“ bis „uninteressant“. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Auch der Kletterhügel, der hier schon seit der erstmaligen Errichtung des Spielplatzes im Jahr 1996 steht, kann die Kinder nicht begeistern. Für Marie dürfte er größer sein und Julian würde sich hier eher einen Kletterfelsen – wie es ihn auf dem Spielplatz am Färberskamp gibt – wünschen, oder eine Nestschaukel.

Der Hügel im Park ist cooler als der Spielplatz

Als positiv lässt sich allerdings festhalten, dass der Spielplatz – wenngleich mit formell wenig Spielfläche – in den rund 26.000 Quadratmeter großen Park eingebunden ist und somit auch jede Menge Möglichkeiten zum freien Spiel bietet und der Ententeich neben dem Schwimmbad eine nette Atmosphäre schafft.

Letztlich verwundert es kaum, dass sich die Spielplatztester einig darüber sind, dass der Heuberg-Hügel das coolste am Spielplatz im Heubergpark ist. Dabei gehört er ja eigentlich gar nicht dazu. Üblicherweise wird er – als eine der wenigen nennenswerten Erhebungen auf Stadtgebiet – wenn es denn einmal schneit, ja gern zum Schlittenfahren benutzt. Bei sommerlicherem Wetter – so wie zum Zeitpunkt des Spielplatz-Tests – kann man aber auch prima einfach runterkugeln. 10 Punkte würde Finn gerne nur für den Berg vergeben und ihn am liebsten gleich mit einer Seilbahn in den Spielplatz einbinden.

Da es aber beim Spielplatz-Check um den eigentlichen Spielplatz geht, kann der Zehnjährige nur 5 Punkte vergeben, seine beiden Mittester werten genauso. Am Ende bekommt also der Spielplatz im Heubergpark nur 15 von 30 möglichen Punkten – und ist somit bisher auf dem letzten Platz beim NRZ-Spielplatz-Check. Auf dem vorletzten befindet sich aktuell der Spielplatz „Kirchturmstraße I“ mit 15,5 Punkten.