Wesel. Das Seniorenheim am Dom stellt 2023 den Betrieb ein. Was danach mit dem Gebäude passieren soll, wird in der kommenden Ratssitzung vorgestellt.
Schon seit Jahren wird an den Plänen für die Nachfolgenutzung des nicht mehr zeitgemäßen Altenheims am Willibrordiplatz gestrickt. Nun scheinen die Planungen auf der Zielgeraden zu sein: In der kommenden Ratssitzung am 13. September werden Vertreter des Evangelischen Krankenhauses (EVK) und der Domkarree GbR ihre Konzepte vorstellen. Geplant ist, dort stadtnahen Wohnraum direkt am Dom zu schaffen.
Das EVK erklärte auf Anfrage, man werde vor der Ratssitzung „keine konkreten inhaltlichen Aussagen zur Zielnutzung des Altenheim am Willibrordiplatz und zu den Entscheidungen, in welcher Funktion das Grundstück und der große Gebäudekomplex der Weseler Bevölkerung zukünftig zur Verfügung stehen, geben.“ Zur Debatte standen zuletzt drei Szenarien: Abriss, Teilabriss oder Sanierung des Gebäudes. Der Altbau wurde 1953 errichtet, der Anbau stammt aus dem Jahr 1994. Das Heim ist eine GmbH der Gesellschafter Sittard-, Offermann- und Hohehaus-Stiftung sowie der Evangelischen Kirchengemeinde, die Geschäftsführung hat das EVK übernommen.
Da das Pflegeheim – zum Beispiel wegen der zu hohen Zahl an Doppelzimmern – baulich nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen eines Altenheimes entspricht, läuft die Betriebserlaubnis Ende 2023 aus. Schon ab Sommer 2023 sollten die Seniorinnen und Senioren aus der Stadtmitte in das bis dahin fertiggestellte Haus Aaper Busch am Evangelischen Krankenhaus umziehen. Danach könnten die Arbeiten also beginnen.
Konzept für das Willibrordi-Seniorenheim entspricht Zielen der Stadt
Wie die Stadtverwaltung erklärt, decken die aktuellen Pläne des EVK und der Domkarre GbR für die Nachfolgenutzung des Altenheimes die „sozialräumlichen und städtebaulichen Zielsetzungen“ der Stadt Wesel ab. Zu diesen Zielen gehört, barrierefreien, bezahlbaren Wohnraum zu bauen, aber nicht ausschließlich: „Eine Kombination aus öffentlich- und frei finanzierten Angeboten“ sei angezeigt, heißt es, denn: „Im innerstädtischen Bereich muss qualitativ hochwertiger Wohnraum entwickelt werden, um die Attraktivität der Innenstadt weiter zu steigen“. Die SPD hatte im Vorfeld bereits erklärt, dass sie sich 30 bis 40 Prozent öffentlich geförderten Wohnraum an dieser Stelle wünscht. Aus Verwaltungssicht sind die Pläne für den Standort vielversprechend: „Mit der Umsetzung der Konzepte wird das Dom-Quartier aufgewertet“, lobt die Verwaltung die Planungen. (rme)