Wesel. An der Bleicherstege in Wesel ist am Montag eine Weltkriegsbombe entschärft worden. 4400 Menschen mussten zuvor ihre Wohnungen verlassen.

In Wesel-Fustenberg ist am Montagabend ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich entschärft worden. Die Zehn-Zentner-Bombe war am Mittag bei Bauarbeiten an der Bleicherstege gefunden worden. Geplant war der Beginn der Entschärfung eigentlich schon für 19.30 Uhr. Weil sich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch einige Menschen innerhalb des Evakuierungsradius aufhielten, verzögerten sich die Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes, wie die Stadt Wesel auf Anfrage berichtete.

Gegen 19.55 Uhr konnte dann mit der Entschärfung begonnen werden. Die Entwarnung kam gegen 21.05 Uhr, die Sperrungen können nach und nach aufgehoben werden – die mehr als 4400 evakuierten Menschen anschließend in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Der Blindgänger an der Bleicherstege ist bereits der achte Fund in diesem Jahr – lesen Sie hier, warum in Wesel derzeit so viele Bomben gefunden werden.

Bombenfund in Wesel: Rund 14.000 Menschen im äußeren Sicherheitsradius

Insgesamt wohnen im Umkreis von 1000 Metern um die Fundstelle (äußerer Sicherheitsradius) 13.559 Menschen. Darunter sind auch ein Altenheim, eine Tagespflegeeinrichtung und eine Einrichtung des Betreuten Wohnens. Während der Entschärfung galt für alle Menschen im äußeren Sicherheitsradius, dass sie sich in geschlossenen Räumen aufhalten sollten oder aber den Bereich verlassen.

Die Bombe in Wesel wurde auf einer Baustelle an der Bleicherstege gefunden.
Die Bombe in Wesel wurde auf einer Baustelle an der Bleicherstege gefunden. © NRZ | Robin Brand

Da es sich um eine Zehn-Zenter-Bombe handelte, musste der Bereich im Radius von 500 Metern (innerer Sicherheitsradius) um den Fundort während der Entschärfung evakuiert werden. Das betraf laut Stadt ingesamt 4411 Bürgerinnen und Bürger. Für sie wuerd in der Halle Ost II am Schulzentrum Ost (Gesamtschule am Lauerhaas) eine Sammelstelle eingerichtet. Die Stadt Wesel bat Bürgerinnen und Bürger darum, ihre Nachbarn, besonders ältere, kranke, gehörlose, blinde, behinderte und nicht deutsch sprechende Personen, zu informieren.

Bombenentschärfung in Wesel: Straßen mussten gesperrt werden

Um die Sicherheit zu gewährleisten, begannen die Behörden gegen 19 Uhr damit, Straßen zu sperren, um zu verhindern, dass Menschen in den Sicherheitsradius gelangten. So zum Beispiel die Schermbecker Landstraße auf Höhe Hagerstownstraße, die Schillstraße auf Höhe der Zitadelle und die Dinslakener Landstraße. Es war bereits das zweite Mal, dass an dieser Stelle eine Bombe gefunden wurde. Im gleichen Baufeld an der Bleicherstege, wo derzeit Wohnungen entstehen, war vor kurzem eine Fünf-Zentner-Bombe aufgetaucht, die ebenfalls entschärft werden musste.