Wesel. Die Hafengesellschaft Deltaport möchte zu einem Wasserstoff-Hub für die Region werden. Wann die Pläne in Wesel umgesetzt werden sollen.

Die Weseler Hafengesellschaft Deltaport will sich mittelfristig zu einem Wasserstoffzentrum im Kreis Wesel und der gesamten Region entwickeln. Insbesondere der Rhein-Lippe-Hafen soll dabei künftig eine entscheidende Rolle spielen: Hier könnten die Energieträger für die Erzeugung von Wasserstoff per Schiff angeliefert und aufbereitet werden, anschließend könnte der Wasserstoff per Bahn, Lastwagen oder Pipeline zu den Kunden transportiert werden. Erste Pläne und Visionen dazu stellte Hafenchef Andreas Stolte am Mittwoch in einer Sondersitzung des Wirtschaftsförderungsausschuss der Weseler Politik vor.

Hafengesellschaft in Wesel will Wasserstoff-Hub werden

Um dieses Vorhaben umzusetzen ist am Mittwoch der Verein „EcoPort 813 – Wasserstoff und nachhaltige Energie“ gegründet worden, der aus einer Arbeitsgruppe unterschiedlicher Akteure in diesem Bereich entstanden ist. Die Zahl 813 bezieht sich dabei auf den Rheinkilometer des Hafens. In diesem Verein sind neben Deltaport unter anderem der Hafen in Rotterdam, die Unternehmen EON Business Solution, Thyssengas, Tanquid aus Hünxe, KS-Recycling aus Sonsbeck oder die Niag vertreten.

Von einem sogenannten Wasserstoff-Hub in den Deltaport-Häfen könnten beispielsweise die Verkehrsbetriebe oder Unternehmen beliefert werden, die ihre Lastwagen mit Wasserstoff tanken, skizzierte Stolte. Besonders wichtig sei die Zusammenarbeit mit dem Rotterdamer Hafen, über den die Energieträger für die Aufbereitung des Wasserstoffes nach Wesel und Emmelsum gelangen sollen.

Eine Umsetzung der Pläne werde noch mindestens fünf Jahre dauern, so Stolte. „Wir wollen ein System aufbauen und sehen uns als Bestandteil eines Entwicklungsprozesses“, betonte der Hafenchef. Für den Hafenverbund am Niederrhein spreche die gute geografische Lage sowie die kurze Entfernung zum Seehafen nach Rotterdam. Außerdem gebe es bereits eine Infrastruktur, die technisch für die Aufbereitung von grünem Ammoniak, aus dem sich Wasserstoff erzeugen lässt, angepasst werden könnte. Zudem seien noch Flächen für die Zwischenlagerung vorhanden.