Wesel. Baupläne rund um die St. Marien-Kirche in Wesel-Flüren: Kita-Neubau ist ausgebremst, mit einem anderen Projekt konnte gestartet werden.

Es tut sich etwas an der St.-Marien-Kirche in Flüren: Das ehemalige Pfarrhaus am Flürener Weg ist bereits abgerissen, dort baut die Cassiopeia-Stiftung ein Wohnhaus für junge Menschen mit Behinderung. Die Planungen für den Neubau der dortigen Kita allerdings mussten erst einmal gestoppt werden. Denn der Investor ist abgesprungen – und auch die geplante Wohnbebauung an der Bislicher Straße wird sich wohl etwas verzögern, erklärt Dominik Blaesing, Verwaltungsreferent der Kirchengemeinde St. Nikolaus.

Rund um die Kirche soll bekanntlich eine neues Bebauungsensemble entstehen, neben einer neuen Kita und dem Haus der Cassiopeia-Stiftung sind zwei Mehrfamilienhäuser an der Bislicher Straße geplant – eines an der Stelle, wo heute noch das Pfarrheim steht und eines an der Stelle des derzeitigen Kindergartens.

Ein Investor war schon gefunden, der die Kindertagesstätte auf der Freifläche an der Beethovenstraße neu bauen wollte. Seinen Ausstieg aus dem Projekt erklärte Dominik Blaesing mit den extrem gestiegenen Preisen im Bausektor. Der Bauherr hätte die Kita anschließend an die Kirchengemeinde vermietet, der Mietpreis ist vom Land gedeckelt – allerdings noch nicht an die Kostenexplosion angepasst. Daher hat der Investor nun abgewunken. „Wir suchen nach einer neuen Lösung,“ sagt Blaesing. Die Gemeinde versucht, einen anderen Investor finden.

St.-Marien-Kirche in Wesel-Flüren wird erstmal nicht umgebaut

Vorerst nicht umgesetzt wird auch der Umbau der St.-Marien-Kirche. Die Pläne sehen vor, dass in einem Teil der Kirche eine Fläche für die Gemeinde als Ersatz für das Pfarrheim entsteht, während der Altarraum für Gottesdienste zur Verfügung stehen soll. In der Alltagskirche war ein Café-Bereich angedacht. Doch auch die Kirchengemeinde muss die gestiegenen Kosten im Blick behalten: „Wir müssen erst einmal die laufenden Projekte voranbringen“, erklärt Blaesing.

Da ist zum Beispiel die Mariä-Himmelfahrt-Kirche in der Stadtmitte. Die Zentralrendantur und das ehemalige Pfarrhaus an der Antoniusstraße sind schon länger abgerissen. Nun steht der Neubau des Verwaltungsgebäudes und der Umbau der Mariä-Himmelfahrtskirche an, die Raum für Konzerte, Ausstellungen aber weiter auch für Gottesdienste bieten wird. Auch der Neubau des Herz-Jesu-Pfarrheims direkt an der Kirche in der Feldmark habe zunächst Vorrang.

Haus der Cassiopeia-Stiftung: Arbeiten sollen bald beginnen

Daher verschiebt die Gemeinde St. Nikolaus die Umbauarbeiten der Kirche in Flüren, was zur Folge hat, dass sich die Bebauung auf dem Pfarrheim-Gelände wohl auch verzögern könnten. Gespräche mit dem Erwerber des Pfarrheims laufen, erklärt Blaesing. Vorerst werden die Gottesdienste in der Flürener Kirche wie gewohnt weiter gefeiert und auch die Räume des Pfarrheimes können derzeit noch genutzt werden.

So bleibt das Haus der Cassiopeia-Stiftung vorerst die einzige Bautätigkeit auf dem Gelände. Schon in Kürze sollen die Arbeiten an dem Haus mit zehn Appartements beginnen. Junge Menschen mit Behinderungen sollen selbstbestimmt und mit so viel Pflege wie benötigt leben können, das Konzept orientiert sich an einem Wohnprojekt an der Gelißstraße, das die Stiftung 2012 eingeweiht hat.