Wesel. Die Planung der Umgestaltung des Südufers am Weseler Auesee ziehen sich in die Länge. Taucher und Bootsportler fürchten, dass Geld knapp wird.

Schon lange wird in Wesel über die Umgestaltung des Auesee-Ufers gesprochen – und mittlerweile ist auch damit begonnen worden. So befindet sich beispielsweise der neue Minigolfplatz gerade im Bau und der Lückenschluss des Seerundwegs steht bevor. Nun wurde die Gestaltung des Südufers, das Taucher und Bootssportler nutzen, noch einmal Thema im Schul- und Sportausschuss.

Sportdezernent Rainer Benien stellte hier eine Planung vor, die unter anderem eine Slipanlage, zwei Stege und einen Kran zum Einsetzen der Boote ins Wasser vorsieht. Mehrfach hatte es Gespräche zwischen der Verwaltung und den sechs betroffenen Vereinen gegeben, die ihre Wünsche und Bedenken hier einfließen lassen konnten. Dabei gab es vor allem zum Seerundweg, der auch über das von den Sportlern genutzte Areal führt, unterschiedlichen Interessenlagen: Fahrradfahrer und Fußgänger sollen einmal um den See herumlaufen können, die Bootfahrer müssen aber mit ihren Booten einmal darüber um zum Wasser zu kommen und fürchten, dass es durch den Querungsverkehr zu Unfällen kommt.

Die Lösung: An den beiden Wegenden zwischen den Flächen können Umlaufsperren errichtet werden, gleichzeitig dienen die Tore, die die Rüstflächen verschließen beim Öffnen als Sperre für den Weg, sodass die Bootssportler ihre Boote gefahrlos zu Wasser lassen können.

Grüne wollen nicht entscheiden, Vereinsvertreter enttäuscht

Was nun fehlt ist eine Detailplanung mit Kostenermittlung, damit das Projekt voran gehen kann. Die Beauftragung eines Ingenieurbüros hätte der Schul- und Sportausschuss an dieser Stelle auch beschließen können. Allerdings gab es hier Einwände von den Grünen, man wolle sich erst „sach- und fachkundig“ machen – die Entscheidung solle in die nächste Ausschusssitzung verschoben werden, am 15. September.

„Wir haben in den letzten Sitzungen so oft darüber gesprochen. Irgendwann heißt es: Wir haben kein Geld mehr“, wandte Ilse Ruth (SPD) ein – und formulierte dabei genau die Befürchtungen, die auch die betroffenen Vereine umtreiben. Einige Vereinsvertreter waren bei der Ausschusssitzung ebenfalls anwesend und verließen den Saal im Anschluss enttäuscht.

Vereine fürchten, dass das Geld für ihre Fläche ausgeht

Denn der gesamte Planungsprozess zieht sich – aus Sicht der Vereine unnötig – in die Länge. „Man muss damit rechnen, dass der Bau des Kombibads teurer wird. Auch der Minigolfplatz wird teurer“, erläutert Udo Höpken (Yachtclub Wesel) im Anschluss im Gespräch mit der NRZ. „Irgendwann ist kein Geld mehr da“, befürchtet er – und mit ihm die sechs Vereine, die immerhin schon seit einem Jahr mit der Stadt in Gesprächen über die Gestaltung der Fläche sind.

Zumal ihr Bereich am Auesee in der Zwischenzeit immer weiter herunterkommt. Unter anderem stünden hier wild wuchernde Weiden und Pappeln, die die Sportler behindern, immer wieder gebe es Probleme mit Vandalismus und Pöbelei, zudem ist einer der Stege völlig marode und müsste dringend ersetzt werden – auch darauf warte man bereits seit zwei Jahren, erläutert Höpken. Mittlerweile könnten beispielsweise die Segler schon keine Regatten mehr am Auesee durchführen, für die Stadtmeisterschaften im vergangenen Jahr habe man sogar an einen anderen See ausweichen müssen – allerdings mit Ausnahmegenehmigung, eigentlich steht der nicht für Bootsport zur Verfügung.

All diese Probleme würden sich lösen, wenn der Umbau am Südufer endlich abgeschlossen wäre, aber er ist ja nicht einmal beschlossen. Nur einen Lichtblick gibt es: Anstatt bis September zu warten, entschied sich der Schul- und Sportausschuss dafür, die Entscheidung über die Beauftragung der Detailplanung in die nächste Ratssitzung zu verlegen – und die ist am 21. Juni.