Wesel. Zum Tag der offenen Tür im Tierheim Wesel kamen viele Besucher. Zur Freude von Leiterin Gabi Wettläufer und ihrem Team.
Man weiß nicht so recht, was die vielen Besucher an diesem sommerlichen Sonntag eher zum Weseler Tierheim lockt: das Interesse an der bekanntermaßen erfolgreichen Arbeit seiner Leiterin Gabi Wettläufer und ihrer Mitarbeiterinnen, an den schönen Hunden, den niedlichen Katzen und den süßen Kaninchen – oder doch mehr die Aussicht auf eine leckere Bratwurst mit Pommes, denn der Andrang an der Grillstation ist immens. Wie dem auch sei: Einen Parkplatz zu bekommen, ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Selbst der Seitenstreifen an der B 70 ist zu beiden Seiten der Straße „An der Lackfabrik“ zugestellt.
Das Tierheim Wesel ist seit mehr als 25 Jahren Anlaufstelle für ausgesetzte, beschlagnahmte oder abgegebene Tiere. Es ist oft der erste Zufluchtsort für in Not geratene Tiere. Nach ihrer Aufnahme werden sie in einem entsprechenden Bereich untergebracht, so zum Beispiel die Hunde im Hundehaus, wo sie einen eigenen Zwinger haben.
Tag der offenen Tür und Sommerfest
Seine Arbeit finanziert das Tierheim ausschließlich aus den Vermittlungs- und Abgabegebühren, Spenden und durch öffentliche Zuschüsse – und doch wird sie erst möglich durch die Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Helfer. Mit dem Tag der Offenen Tür präsentiert sich das Tierheim am Sonntag zahlreichen Besuchern. Es ist zugleich das Sommerfest, das nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder gefeiert werden kann.
Wie gut, dass es seit einiger Zeit einen „Tierfreundeskreis“ gibt, der mit seinen ehrenamtlich tätigen Mitgliedern hilft, den Tag zu organisieren: Sei es mit Unterstützung an der Grillstation, der Kuchentheke oder im Verkauf der Lose, mit denen man über 400 Preise gewinnen kann. Dazu kommen etliche Verkaufsstände, bei denen in den Außengehegen der Hunde Kleinkunst und Handwerkliches zu sehen ist.
Gabi Wettläufer ist denn auch mit der riesigen Resonanz an diesem Tag äußerst zufrieden: durch die Corona-Krise war es dem Tierheim kaum möglich, sich in der der Öffentlichkeit darzustellen. „Der Tag der Offenen Tür hat uns gefehlt“, sagt die Leiterin. Nun gebe es einen großen Nachholbedarf an Information und Besuchsmöglichkeit.
Kinder freuen sich über Tiere
Das bestätigt auch die sechsjährige Lina, die mit ihrer Oma aus Dinslaken gekommen ist. Im vorigen Jahr habe die Familie das Tierheim ja nicht besuchen können. Jetzt könne man endlich wieder die Tiere ansehen und bei der Gelegenheit auch die Sachspende in Form von Katzenfutter abgeben. Linas Oma Regina Schott bekennt, sie habe „Hochachtung vor der Leistung des Tierheims“, das alles „freundlich und mit Herz macht.“
Auch die beiden Kinder von Katharina Schmidt aus Hamminkeln, die achtjährige Leoni und der zweieinhalbjährige Max, wollen vor allem „Tiere gucken“. Sie haben selbst ein halbes Dutzend Kaninchen zu Hause und freuen sich immer über ihre Gesellschaft. Die Mutter schränkt aber etwas ein: „Außer, wenn man im Regen Löwenzahn sammeln muss.“