Wesel. Auch die Stadtbibliothek stellt das Thema Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus. Es gibt nun einige Angebote für die Nutzer der Einrichtung.
Das Thema ‘Nachhaltigkeit’ hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Energieerzeugung, Mobilität, Lebensmittel und deren Herstellung, Lebensstil, Konsum und vieles mehr wurde nach und nach hinterfragt. Mittlerweile ist beinahe der gesamte Alltag – wenngleich bisweilen noch unterschwellig – durchdrungen von Umwelt- und Klimathemen. Nachdem nun die Vereinten Nationen im Zuge ihrer „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ einige Ziele aus den Bereichen Soziales, Umwelt und Wirtschaft erarbeitet haben, sind es – auch – die öffentlichen Bibliotheken, die mit ihren niedrigschwelligen Angeboten einen Beitrag zur weiteren Verbreitung dieses Themenkomplexes leisten können. Daran beteiligt sich auch die Stadtbibliothek Wesel.
Bibliotheken sind ja ohnehin per Definition nachhaltig, da sie nach dem Motto verfahren: Leihen statt kaufen. Die Stadtbücherei Wesel wollte sich damit aber nicht bescheiden, sondern hat das Konzept der „grünen Bibliothek“ entworfen. „Bücher zu den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz, Autofrei leben, vegetarische/vegane Lebensweise haben wir schon länger im Bestand“, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek, Imke Lucka. „Aber jetzt haben wir einen extra Bereich dafür eingerichtet, um alle Bücher zum Thema an einem Ort zu haben. Bislang haben wir etwa 200 dieser ‘grünen’ Buchtitel. Wir haben monatlich etwa 4.000 Besucher, die Nutzerzahlen der angesprochenen Themen zeigen steil nach oben und haben manch anderen Bereich schon ‘abgehängt’“.
Nachhaltigkeit: Die Bibliothek in Wesel soll mit gutem Beispiel vorangehen
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp findet es „wichtig, dass die Bibliothek hier mit gutem Beispiel vorangeht.“ So habe man die Beleuchtung auf LED umgestellt, Scannen von Dokumenten ist nun kostenfrei (so erspart man sich herkömmliche Kopien), Verwendung von Öko-Bons oder auch die Vermeidung von Buchfolien sind nur einige Beispiele. „Hier in der grünen Bibliothek wird man quasi animiert, sich damit auseinanderzusetzen“, so Westkamp. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
Auch Edda Tebartz, Klimabeauftragte der Bücherei, sieht das Konzept auf einem guten Weg. „Wenn man sich mit anderen Bibliotheken austauscht, der Bibliothek der Dinge oder der Saatgut-Bibliothek beispielsweise, dann wird klar, dass diese Konzepte sehr, sehr gut angenommen werden.“ Sie selbst ergänzt das Angebot der Bücherei durch regelmäßige Tipps und Ratschläge; dieser Tage steht das Thema „Herstellung von Saatbomben“ im Mittelpunkt.
Mit ihnen können (und sollen) brachliegende Flächen begrünt und verschönert werden. „Wir können hier nicht die Welt retten, aber eben in kleinen Schritten arbeiten“, so Edda Tebartz.