Wesel. Wie wollen die Parteien die ÖPNV-Verbindungen im Kreis Wesel verbessern? Wir haben die Kandidaten aus dem Wahlkreis Wesel III zum Thema befragt.
Welche Positionen vertreten die hiesigen Landtagskandidaten? Vor der Wahl am 15. Mai hat die Redaktion den Bewerbern Fragen zu verschiedenen Themenbereichen gestellt. Im heutigen Teil geht es um den Verkehr. Die Frage lautet: NRW ist Stauland Nummer eins, gleichzeitig gibt es im Kreis Wesel viel Kritik an schlechten ÖPNV-Verbindungen. Brauchen wir eine Verkehrswende - und wenn ja, wie soll sie aussehen?
Charlotte Quik (CDU): Es gibt noch sehr viel zu tun, was in NRW teils Jahrzehnte liegen gelassen worden ist: Brücken und Straßen, Radwege und Schienen, Wasserstraßen und Schleusen müssen fit für die Zukunft werden. Das gilt insbesondere auch bei uns im ländlichen Raum! Wir sorgen für superschnelles Internet überall und stehen für zuverlässige Mobilität in Stadt und Land. Eine intakte Infrastruktur ist Dableibevorsorge gerade in unseren Dörfern. Bei uns entscheiden alle selbst, wie sie mobil bleiben wollen. Damit es besser voran geht, investieren wir in Infrastruktur und in technologieoffene Antriebe. Und nutzen die Digitalisierung für bessere Mobilität. Mit dem aktuellen 10-Punkte-Plan des Verkehrsministeriums wollen wir infrastrukturelle Bauvorhaben noch einmal beschleunigen. Wir investieren in unsere Infrastruktur mit dem Ziel, einen breiten, modernen und zukunftsfähigen Mobilitätsmix zu schaffen, mit dem wir in Nordrhein-Westfalen vorankommen.
Kerstin Löwenstein (SPD): Mit kleineren umweltfreundlichen Bussen und mit höheren Taktzeiten ist das möglich. Wichtig ist auch das Einrichten von On-Demand- Systeme und mehr Digitalisierung, zudem der Aufbau moderner Knotenpunkte mit Mobilstationen.
Elke Langenbrink (Grüne): Wir brauchen definitiv eine Verkehrswende: Mit einer intelligenten Vernetzung aller Verkehrsmittel, digital unterstützt. Mit einem leistungsstarken, emissionsfreien Busangebot im ganzen Land. Und mehr Schnellbuslinien mit brauchbaren Taktungen, insbesondere für Pendler*innen. Mit Mobilitätsstationen, die den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad und/oder auf Bus und Bahn erleichtern. Dazu müssen sichere Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder, Lastenräder, E-Bikes vorgehalten werden. Das alles bezahlbar für Alle mit einem Bürger*innenticket, das NRW-weit gilt , wie das Beispiels Österreich zeigt.
Nadine Kleinsteinberg (FDP): Die Zeit für eine Verkehrswende im Kreis Wesel ist längst überfällig. Wir müssen die gesamte Infrastruktur ausbauen (ÖPNV/ Auto/ Rad). Wir benötigen bessere Verbindungen zwischen den einzelnen Kommunen und nicht nur innerhalb einer Kommune. Radwege müssen weiter ausgebaut und die Qualität der Straßen muss verbessert werden.
Hilmar Schulz (Linke): Das Zauberwort heißt Ausbau in der Fläche und intelligente Vernetzung von Verkehrsmitteln. Der Individualverkehr ist klimafeindlich und eigentlich auch ökonomischer Quatsch. Die Alternativen zum Auto müssen auch im ländlichen Raum vorhanden sein, perspektivisch zum Nulltarif.
Marcel Schoierer (Die Partei): Ja, ja und unbedingt ja! Die maroden Dauerparkplätze ( namentlich eine Kombination aus dem Buchstaben „A“ und einer Zahl…beispielsweise A3 oder A59) sind ein Armutszeugnis für NRW und seinen letzten Verkehrsminister - wie hieß der nochmal? Ach ja, Hendrik Wüst. Jede Partei weiß mittlerweile was man machen muss, lesen Sie das gerne bei den anderen nach. Nur anpacken will es leider niemand. Sein Sie froh, wenn Sie Homeoffice machen können, ansonsten besorgen Sie sich besser einen Anti-Stress-Ball.
Jürgen Verkennis (Team Todenhöfer): Das geht nur mit einem Ausbau und einer Subventionierung des ÖPNV auf Landesebene. Das 9 Euro-Ticket wird uns zeigen, ob der ÖPNV die Zukunft ist. Ich hoffe sehr.