Schermbeck. Am 1. Mai öffnet das Café „Alte Ziegelei“ an der Westricher Straße. Alessandro und Ricardo Dietrich servieren nicht nur Kaffee, sie rösten auch.
Am stark frequentierten Radweg zwischen Erle und Schermbeck ist nach Jahren das Café in der ehemaligen Ziegelei Menting aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Nachdem der Kirchhellener Martin Manns 2017 das Gelände im Grenzgebiet zwischen Schermbeck und Erle gekauft und im Laufe der Jahre Stück für Stück komplett umgestaltete und sanierte, hat sich nun die Familie Dietrich aus Schermbeck entschlossen, das Café ab dem 1. Mai mit neuem Leben zu füllen und in Kombination als Landcafé und Rösterei zu betreiben.
Die Familie Dietrich ist seit 30 Jahren im Kaffee-Geschäft aktiv. Vermarktet wird die eigene Kaffeemarke europaweit. Den Rohkaffee bezieht die Schermbecker Firma Opdipack aus Südamerika, Honduras, Elfenbeinküste oder Costa Rica. Das Vater Marco und seine Söhne schauen sich die Produktionsstätten der Kaffeebauer gerne vor Ort an. Sie legen Wert auf eine „erstklassige Bohne“ und besonders auf die Bedingungen einer fairen Produktion. Am Kapellenweg verpackt Vater Marco Dietrich die Marke „Yvette“ und verkauft sie dann unter anderem im Discounter oder Drogerien wie „dm“.
Kaffee zum Mitnehmen aus der eigenen Rösterei
Die Söhne Alessandro (23) und Ricardo (29) begleiten den Vater seit Kindesbeinen im Geschäft. Nun möchten beide ein Landcafé der besonderen Art eröffnen. Gemeinsam mit Restaurantleiter Jörg Brorowski möchten sie die Gäste mit einem etwas anderen Konzept in ihr Café „Alte Ziegelei“ locken. Das Beste vom Besten soll in der neu eingerichteten Rösterei vor dem Café zum Kauf angeboten werden.
Und das wird nicht billig sein. Rund 25 Euro pro Kilo, so Alessandro. Der Gedanke dahinter sei, dass das normale Kaffeegeschäft für Spezialitäten ausgelagert werden soll. Das wird besonders Kaffeefans freuen, denn: „Den Kaffee, den wir hier vor Ort rösten, ist kein Produkt, den wir im Discounter verkaufen. Den wird es nur hier geben“, sagt Alessandro Dietrich.
Café-Betreiber steht vor dem Diplom zum Kaffee-Sommelier
Der 24-jährige Lebensmitteltechniker kennt sich aus, wenn es um die „Bohne“ geht, denn er steht kurz vor seinem Diplom als Kaffee-Sommelier. Von seinem Wissen sollen zukünftig auch seine Kunden und Gäste im Café profitieren. Sie können während des Röstens zuschauen und dabei alles Wissenswerte rund um die Bohne erfahren. „Ich habe Freude daran, dass wir unsere Familiengeschichte hier nun einbringen können“. Gemeinsam mit seinem 29-jährigen Bruder möchte er aus dem ehemaligen Menting-Café eine Szene Location zum Genießen und Feiern machen.
Obwohl das Café noch nicht offiziell eröffnet hat, blieb es nicht unbemerkt, dass sich hier was getan hat. So gebe es schon die ersten größeren Reservierungen und auch die Firma Jägermeister entdeckte die Location für ihre Werbe-Spots, wofür eine Wand kurzerhand in den traditionellen Farben grün um gestrichen wurde. Die Farbe Grün springt beim Eintritt ins Café direkt ins Auge und bildet einen starken Kontrast zu den sonst so hell gestalteten Räumlichkeiten. Ein Umstreichen sei nicht angedacht, erzählt der Vater, denn zukünftig soll Wand mit Fotos von Besucherinnen und Besuchern geschmückt werden.