Kreis Wesel. NRW hat eine gemeinsame Planung am Niederrhein für ein gemeinsames Telenotarzt-System genehmigt. Daran beteiligt sind sechs Kreise und Städte.
In den Kreisen Kleve, Viersen und Wesel sowie den Städten Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach soll bald der „Telenotarzt Niederrhein“ gerufen werden können. Die Kreise und Städte planen eine gemeinsame Trägergemeinschaft für Telemedizin, wie sie in einer Pressemitteilung mitteilen.
Das NRW-Gesundheitsministerium habe grünes Licht gegeben, dass das bestehende Netz notärztlicher Versorgung digital erweitert werden dürfe. Dies sei ein Teil der Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen in NRW.
Telenotärzte in NRW: Bessere Betreuung und Ressourcen schonen
Ganz konkret sollen Patienten durch die Telefonärzte besser betreut werden können. Rettungsdienste sollen jederzeit einen erfahrenen Notarzt digital zum Einsatz hinzuziehen können. Durch Echtzeit-Übertragung der Patientendaten soll der Notarzt die Einsatzkräfte dann mit Sprach- und/oder Videokontakt unterstützen und anleiten. Dies soll die Versorgung verbessern und zusätzlich Ressourcen schonen, erklären die Kreise und Städte.
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„Der Telenotarzt ist eine sinnvolle Ergänzung, um die Einsatzkräfte noch besser zu unterstützen, um die Patientinnen und Patienten vor Ort noch kompetenter zu versorgen“, erklärt Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel.
Planung und Umsetzung brauchen Zeit
Die geplante Telenotarzt-Region Niederrhein umfasse mehr als zwei Millionen Einwohner. Derzeit werde aber noch an einer gemeinsamen öffentlich-rechtlichen Vereinbarung gearbeitet, da es noch viele offene Fragen bei folgenden Themen gebe: Einsatzbereiche, Standorte, Qualifikationen, Übertragungstechnik, Kosten, Haftung, Laufzeit und Inkrafttreten sowie Kündigungsfrist.
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Die Vereinbarung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden und wird vom Aachener Institut für Rettungsmedizin & zivile Sicherheit (ARS) begleitet. In Aachen gibt es bereits seit 2014 die landesweit erste telenotfallmedizinische Versorgung. Generell sei NRW bundesweit ein Vorreiter auf diesem Gebiet und das Angebot werde auch in vielen anderen Regionen gerade in Angriff genommen.
Bis zur konkreten landesweiten Einsatz des Telenotarzt-Systems rechnen die Verantwortlichen noch bis 2025, allein aufgrund der aufwendigen technischen Umsetzung. (red.)