Wesel/Schermbeck/Hünxe. An sieben Kirchorten des Kirchenkreises Wesel ist die Ausstellung „Frieden geht anders“ zu sehen. Begleitend gibt es Vorträge und Diskussionen.
Wie kann Frieden geschaffen oder bewahrt werden, ohne den Einsatz von Militär und Waffen? Unter dieser Leitfrage steht die Ausstellung „Frieden geht anders! Aber wie?“, die vom 16. Bis 30. März an sieben Kirchorten des evangelischen Kirchenkreises zu sehen ist. Dabei steht in jedem der Gemeindehäuser ein anderer Kriegsort im Mittelpunkt. Begleitet wird die Ausstellung von einem Rahmenprogramm mit Vorträgen und Diskussionen.
Los geht es damit parallel zur Ausstellungseröffnung am 16. März im Willibrordi-Dom. Hier wird um 19.30 Uhr der Journalist Andreas Zumach als Referent erwartet. Sein Thema: „Von Afghanistan bis Mali – Der gescheiterte Krieg gegen den Terror und die friedenspolitischen Alternativen.“
Afghanistan sollte ein Schwerpunkt sein
„Wir hatten ursprünglich überlegt, Afghanistan zum Schwerpunkt zu machen“, erläutert Anke Bender, evangelische Pfarrerin in Drevenack. Denn als man sich entschied die Ausstellung, die von einem interdisziplinären Team der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck erarbeitet wurde, in den Kirchenkreis Wesel zu holen, war gerade der Truppenabzug aus Afghanistan das beherrschende Thema. „Alle Referenten werden sich aber auch auf die Situation in der Ukraine einstellen“, so Bender weiter. Zudem sei der Referent der Auftaktveranstaltung „ein ausgewiesener Russland-Experte“.
Ebenfalls eine große Rolle wird der Ukraine-Krieg am 24. März spielen. Hier ist zum Thema „Frauen im Krieg und von Konflikten betroffenen Ländern“ Charlotte Wüst von der Organisation „Women for Women International“ ins Gemeindehaus Schermbeck geladen. Einen Tag zuvor, am 23. März, gibt es Vortrag und Diskussion mit Jörg Denker von der Kindernothilfe zur Arbeit der NGOs in Kriegs- und Krisengebieten im Gemeindehaus Drevenack. Los geht es an beiden Tagen ebenfalls um 19.30 Uhr.
Weitere Veranstaltungen sind geplant
Zwei weitere Veranstaltungen stehen bereits für September im Programm. Im Gemeindezentrum Lauerhaas steht für den 1. September eine Kreativ-Aktion, bei der gemeinsam Nana-Figuren aus Pappmachée gestaltet werden, an und ein Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Pfarrer und Traumatherapeuten Detlef Hein ist – bislang ohne Datum – geplant. „Wir werden das Programm auch immer wieder überarbeiten“, verspricht Anke Bender, weitere Veranstaltungen sind angedacht. Daher hat das Projekt bislang auch keinen Endpunkt. Den gibt es nur für die Ausstellung (16. Bis 30. März).
Hintergrund des gesamten Projekts ist ein Konzeptpapier der Evangelischen Kirche in Baden. Diese hatte sich bereits 2018 unter dem Titel „Sicherheit neu denken“ mit der Frage befasst, wie Frieden ohne militärischen Druck funktionieren kann. Diese Diskussion nun in den Gemeinden zu führen, ist für die Organisatoren aus dem Kirchenkreis Wesel wichtig. „Ohne Diskussion wird man keine Ergebnisse erreichen“, macht Andreas Buschmann, Presbyter aus Schermbeck, deutlich. Am Ende steht für den Kirchenkreis nämlich die Frage, ob man sich dem Konzeptpapier anschließt und die Position auch kirchenpolitisch vertritt.
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Die Ausstellung richtet sich vorrangig an jüngere Menschen, ist aber auch für Ältere spannend. Roll-Ups führen in das jeweilige Thema ein, weitere Informationen stehen interaktiv, beispielsweise durch QR-Codes, Media-Stationen, aber auch Anschauungsobjekte, vermittelt.
Im Willibrordi-Dom Wesel geht es thematisch um den Kalten Krieg. Zu sehen ist dieser Teil der Ausstellung dienstags bis freitags, 14.30 bis 17 Uhr, sowie mittwochs und samstags, 10 bis 12 Uhr.
Im Gemeindehaus Schermbeck, Kempkesstege 2, ist Afghanistan das beherrschende Thema.
Um Liberia geht es im Gemeindezentrum Lauerhaas, Birkenstraße 14a.
Zypern steht im Gemeindehaus Blumenkamp, Feuerdornstraße 16, im Fokus.
Der Ausstellungsteil im Gemeindehaus Drevenack, Kirchstraße 12, befasst sich mit der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).
Das Baltikum wird im Gemeindehaus Isselburg, Minervastraße 10, thematisiert.
Und um Südafrika und Mosambik geht es in der evangelischen Kirche Rees, Markt 23.
Die Öffnungszeiten richten sich nach den Öffnungszeiten der Gemeindehäuser.