Wesel. Dr. Marc Bludau tritt die Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Otte an, der sich nach 28 Jahren im Weseler Krankenhaus in den Ruhestand verabschiedet.

Eine Ära endete jetzt am Weseler Marien-Hospital, eine andere begann: Nach 28-jähriger Tätigkeit als Chefarzt dieser Klink verabschiedete sich Dr. Wolf-Dieter Otte in den Ruhestand. Er gehört zu den Chirurgen, die der Bauchspiegelung in Deutschland zum Durchbruch verholfen haben, galt daher als Spezialist seines Faches. Auch sein Nachfolger ist ein Spezialist auf diesem Gebiet: Dr. Marc Bludau ist seit Anfang März nun der Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie.

Geschäftsführer Johannes Hartmann (Mitte) verabschiedete Dr. Wolf-Dieter Otte Links) und begrüßte seinen Nachfolger Dr. Marc Bludau (rechts).
Geschäftsführer Johannes Hartmann (Mitte) verabschiedete Dr. Wolf-Dieter Otte Links) und begrüßte seinen Nachfolger Dr. Marc Bludau (rechts). © mhw

„Wir freuen uns, mit Dr. Bludau einen hervorragenden hochqualifizierten Viszeralchirurgen als Nachfolger für Dr. Otte gefunden zu haben“, erklärte Geschäftsführer Johannes Hartmann bei der Vorstellung des 45-Jährigen, der vor seinem Wechsel an das Weseler Krankenhaus als geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie der Universitätsklinik Köln tätig war. Am Marien-Hospital wird Bludau nun das Darmzentrum gemeinsam mit Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie, leiten.

Radfahren, Skifahren, Segeln und Reisen

Dr. Bludau wurde in Bochum geboren und zog zu Grundschulzeiten mit seiner Familie nach Moers, wo er aufgewachsen ist. „Ich kenne daher den Niederrhein sehr gut und freue ich, dass Wesel eine so fahrradfreundliche Stadt ist“, sagte der neue Chefarzt, dessen 15-monatiger Sohn bereits in einem Weseler Kindergarten angemeldet ist. Seine Frau, die aus Düsseldorf stammt und ebenfalls Chirurgin ist, lernte er während des Medizinstudiums an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen kennen. Er zahl neben dem Radfahren auch Skifahren, Reisen und Segeln zu seinen Hobbys – die beiden letzten Freizeitbeschäftigungen hat es bei einer Atlantiküberquerung per Segelboot kombiniert.

Nach dem Studium in Aachen wechselte er 2004 an die Uniklinik Köln, wo er seine Facharztausbildung absolvierte. Er ist Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie. Bereits 2011 war er an der Uniklinik Köln als Oberarzt tätig.

Bei der Vorstellung (von links): Krankenhaus-Direktor Jürgen Gerhorst, Ärztlicher Direktor Dr. Marc Archilles, Sebastian Knabben (Pflegedienst), Dr. Marc Bludau, Klaus Hund (Pflegedienst) und Geschäftsführer Johannes Hartmann
Bei der Vorstellung (von links): Krankenhaus-Direktor Jürgen Gerhorst, Ärztlicher Direktor Dr. Marc Archilles, Sebastian Knabben (Pflegedienst), Dr. Marc Bludau, Klaus Hund (Pflegedienst) und Geschäftsführer Johannes Hartmann © NRZ | Johannes Kruck

Bludau besitzt umfassende operative Fähigkeiten im Bereich der Chirurgie des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts (Hauptteil des Verdauungsapparates von der Speiseröhre bis zum Anus), in der Pankreaschirurgie und in der hepatobiliären Chirurgie (Leberchirurgie). Als Leiter des Darmzentrums in Köln etablierte er die minimalinvasive Technik für die onkologische Chirurgie des unteren Gastrointestinaltraktes an der Universitätsklinik. Dafür zeichnete ihn die Deutsche Krebsgesellschaft mit dem Zertifikat „Senior-Darmoperateur“ aus, das nur besonders erfahrenen Operateuren zuerkannt wird.

Ein wichtiges Anliegen ist dem neuen Chefarzt auch die Fort- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses: Er wurde in den Prüfungsausschuss der Ärztekammer Nordrhein für die Facharztprüfung Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie berufen. Der neue Chefarzt besitzt zudem die Lehrbefugnis für das Fach Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.

Ausbildung zum „Roboter-Chirurgen“

Und auch am Marien-Hospital möchte Marc Bludau die Versorgung der Patienten noch weiter optimieren und mit zwei völlig innovativen Methoden arbeiten: Die „3-D-Laparuskopie mit intraopterativem Imaging“ (mit Hilfe eines optischen Instruments minimalinvasiv operieren) sowie die robotische Chirurgie, für die der neue Chefarzt extra eine Ausbildung zum „Roboter-Chirurgen“ absolviert hat und nun in Wesel die Anschaffung eines „robotisches Systems“ plant. Beides ermöglicht dann für die Patienten noch schonendere Eingriffe.