Wesel. Die Stadt Wesel vergibt in diesem Jahr wieder den Integrationspreis. Das Preisgeld in Höhe von 750 Euro geht an ausgewählte ehrenamtliche Helfer.
Die Stadt Wesel lobt auch in diesem Jahr wieder den Integrationspreis aus. Gewürdigt werden damit Menschen oder Institutionen, die sich durch ihren Einsatz für ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander in Wesel und somit um die Integration verdient gemacht haben. Der Preis wird seit 2009, mit einer Ausnahme 2010, jährlich verliehen. Die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa) unterstützt den Preis, wie auch in den vergangenen Jahren, mit 750 Euro Preisgeld.
Engagement mit „Herz und Willen“
„Es geht darum, ehrenamtliches Engagement zu würdigen und Danke zu sagen“, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Sie freut sich, dass der Preis auch in diesem Jahr wieder vergeben wird.
Es gebe viele Ehrenamtliche in Wesel, die bei der Integration helfen, von denen die Öffentlichkeit aber kaum erfahre, berichtet Cihan Sarica, Vorsitzender des Integrationsrates. „Das sind versteckte Helden. Diese Leute sind mit Herz und Willen engagiert, aber sie sind kaum sichtbar“. Für den Integrationspreis wolle man diese „versteckten Helden“ nun finden, führt er fort.
Preisverleihung Ende August
Vorgeschlagen werden können alle Menschen, Gruppen oder Institutionen in Wesel, die sich für das friedliche Zusammenleben einsetzen. Ihr Engagement muss aber in Wesel stattfinden. Der Startschuss für Nominierungen ist bereits am vergangenen Dienstag gefallen. Bewerbungsschluss ist der 25. April. In seiner Sitzung am 18. Mai entscheidet der Integrationsrat dann über die Bewerbungen. Die Auszeichnung findet dann im Rahmen der Interkulturellen Tage 2022 am 26. August statt. Der Ort wird noch bekannt gegeben. Vorschläge können schriftlich an die Geschäftsstelle des Integrationsrates gesendet werden.
„Integration sollte nicht nur ein Schlagwort sein, sondern muss auch gelebt werden“, meint Nispa-Vertreter Reinhard Hoffacker. Dafür seien die Personen, die mit dem Preis gewürdigt werden, ein Beispiel. „Es ist von enormer Wichtigkeit, in einer neuen Gesellschaft Fuß zu fassen. Das geht nur über Sprache, Wohnung und Arbeit. Menschen, die Neuankömmlinge dabei unterstützen, sind besonders wichtig“, so Hoffacker weiter.
2021 ging der Preis an Nazmi Özbek und Öncer Aydin von der Türkischen Gemeinde Wesel und Umgebung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
6810 ausländische Staatsangehörige leben in Wesel
Integrationsratschef Sarica lobt zudem die Stadt für die gute Zusammenarbeit bei der Integration: „Wir treffen uns regelmäßig beim NRW-Landesintegrationsrat mit Vertretern aus anderen Städten und tauschen uns aus. Andere beklagen sich über ihre Verwaltung. Bei uns aber leben wir, was das angeht, im Paradies. Wir haben hier keine Probleme“, sagt er. Dennoch könne die Zusammenarbeit mit den Fraktionen im Stadtrat noch vertieft werden. „Dann kann Wesel ein Vorbild für andere Städte sein“, so Sarica.
Bürgermeister Westkamp betonte derweil die Vielfalt in Wesel: „Die Menschen in unserer Stadt kommen aus rund 100 Ländern. Daran kann man die Vielfalt ablesen.“ Nach aktuellen Zahlen der Stadt leben in Wesel 6810 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Die größte Gruppe bilden dabei türkische Staatsbürger mit 1166, gefolgt von Syrern mit 744 und Polen mit 541 Staatsbürgern. Ebenfalls zahlreich vertreten sind Iraker mit 453 Staatsbürgern und Serben mit 385.
„Wir haben in Wesel aber auch deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben“, ergänzt Westkamp: „Vor einigen Jahren lebten hier noch fast 1800 türkische Staatsbürger. Viele davon haben mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft.“