Wesel. In den vergangenen Wochen wurden die alte Zentralrendantur sowie das ehemalige Pfarrhaus dem Erdboden gleich gemacht – bald wird neu gebaut.
Die Abrissbagger haben ganze Arbeit geleitet: An der Antonistraße liegt nur noch ein riesiger Haufen Schutt. Vor ein paar Wochen stand hier neben der Mariä-Himmelfahrtskirche noch die alte Zentralrendantur. Doch das ehemalige Verwaltungsgebäude ist jetzt Geschichte und macht - wie auch das ehemalige Pfarrhaus - Platz für ein neues Kapitel der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus.
Vor langer Hand war diese Großmaßname in der Weseler Innenstadt geplant, die insgesamt mit sechs Millionen Euro Kosten veranschlagt wurde. In Rahmen der Umbauten werden auch Arbeiten am neugotischen Portal der Kirche selber und an der „Außenhaut“ von Mariä Himmelfahrt vorgenommen.
Kirchengemeinde Wesel: Maßnahme soll sechs Millionen Euro kosten
Ungefähr je zu einem Drittel übernehmen das Bistum Münster, das Dekanat für die Kirchenkreise Wesel und Dinslaken und auch die Kirchengemeinde St. Nikolaus diese Summe. „Ursprünglich waren die Arbeiten mal auf anderthalb Jahre angesetzt“, berichtet Pfarrer Stefan Sühling über das geplante Zeitfenster.
Verzögerungen - unter anderem durch Lieferschwierigkeiten oder mangelnde Verfügbarkeit von Handwerkern - sind allerdings nicht ausgeschlossen. Es könnten also auch zwei Jahre ins Land gehen, bis alles wieder komplett nutzbar und fertiggestellt ist.
Keller für die Erschließung der Krypta
Allerdings ging es zuletzt gut vorn: „Die erste Phase des Umbaus ist fast abgeschlossen, danach schließt sich bald die Phase des Neubaus an“, sagt der Geistliche mit Blick die Abbrucharbeiten, die Anfang Februar begonnen hatten.
Wenn die Reste der beiden alten Gebäude in Kürze weggeräumt sind, wird zunächst ein Keller gebaut, um einen späteren Zugang zur Erschließung der Krypta zu erhalten, in der künftig überwiegend die Gottesdienste gefeiert werden sollen. „Die Neubaumaßnahme ist ausgeschrieben. Ich bin mal gespannt, wer den Zuschlag bekommt“, ergänzt Sühling, der hofft, dass in einigen Wochen dann genau dort, wo jetzt die Schuttberge liegen, etwas Neues an der Antonistraße im Schatten der Himmelfahrtskirche entsteht.
Denn dann „wachsen“ das neue Verwaltungsgebäude, in der später die Zentralrendantur Wesel-Dinslaken sowie die Ehe- und Familienberatungsstelle beheimatet sein werden, sowie das künftige Pfarrhaus. Das insgesamt zweigeschossige Gebäude erhält ein Vollgeschoss sowie ein sehr flaches Dach. In einem Verbindungstrakt zur Kirche werden unter anderem Toiletten und eine Küche untergebracht.
Gottesdienste werden in St. Martini gefeiert
Die Pfarrgemeinde hatte sich bereits im vergangenen August mit einem feierlichen Gottesdienst von ihrer Kirche für eine Zeit verabschiedet. Doch Gottesdienstbesuche sind natürlich weiterhin möglich, erläutert Stefan Sühling: „Wir sind eine große Kirchengemeinde mit neun Kirchtürmen. Eine Kirche steht zurzeit nicht zur Verfügung. Die Gottesdienste, die eigentlich dort stattfinden würden, werden jetzt in der Martinikirche gefeiert. Das ist schon geübte Praxis.“