Hamminkeln. Der Hamminkelner Marco Launert hat einen eigenen Likör kreiert: Das „Hochseefeuer“ wird bei Bovenkerck abgefüllt und ist ab sofort im Handel.
Morgens 11 Uhr in Ringenberg. Zeit fürs erste Hochseefeuer. Nein, keine Angst - für Hochprozentiges ist es noch etwas früh. Auch wenn die Flasche und ihr Inhalt verlockend aussehen in diesem Meerblau, mit einer Zitrusfrucht-Note und einer warmen Brise Chili versehen. Nur gucken, nicht trinken ist an diesem Montagmorgen auch die Devise für Marco Launert, Frank Hellingrath und Stefan Giesen in der Kornbrennerei Bovenkerck. Denn heute ist der erste Abfülltag für den neuen Likör aus Hamminkeln. Die Idee für das „Hochseefeuer“ hatte Marco Launert, im richtigen Leben eigentlich bei seiner gleichnamigen Rockschule als Musiker unterwegs. Der Loikumer nahm als Gesellschafter Frank Hellingrath mit ins Boot, die Produktion übernimmt die Firma Bovenkerck mit Geschäftsführer Stefan Giesen an der Spitze.
„Das Ganze ist aus einer klassischen Schnapsidee entstanden“, erzählt Marco Launert. Im Dezember war der Hamminkelner mal wieder auf seiner Lieblingsinsel Helgoland unterwegs, hatte beim Spazierengehen reichlich Zeit zum Nachdenken und kam dabei auf die Idee, die Begriffe Hochsee und Feuer zu verbinden. In Anlehnung ans Meer und den bekannten Helgoländer Leuchtturm. An einen Likör hatte Launert noch gar nicht gedacht - doch da fiel ihm sein Freund Stefan Giesen ein. Der fand die Idee sofort super, konnte auch mit der Wortschöpfung „Hochseefeuer“ etwas anfangen.
Die siebte Probe passte
„Die Grundidee war“, so Marco Launert, „ein leckeres Getränk für Frauen und Männer zu schaffen, das einen moderaten Alkoholgehalt hat.“ Es sollte die Sehnsucht nach dem Meer erwecken, an einen schönen Abend mit Freunden am Meer erinnern. Stefan Giesen stellte Marco Launert insgesamt sieben Proben mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, Kirsche und Anis beispielsweise, vor die Haustür in Loikum. „Meine Frau und ich haben dann einen schönen Abend verbracht mit leckeren Proben.“ Doch die ersten sechs haben die Launerts nicht komplett überzeugt, erst bei der siebten hat’s gefunkt. „Das isser“, fanden die beiden - und fragten bei Stefan Giesen an, ob man aus dem gelblichen auch einen azurblauen Ton bekommt. Kein Problem - hieß es aus Ringenberg. https://www.nrz.de/sport/lokalsport/wesel-hamminkeln-schermbeck/abonnieren-sie-den-newsletter-fuer-wesel-und-umgebung-id228185069.html?ssssffwfwfw
Und so ging im Juni vergangenen Jahres die erste Proben Richtung Helgoland. Angelo Bras, Inhaber von Weddigs Fischerstube, bot den Likör in seinem Lokal an und ist auch der Dreh- und Angelpunkt bei der Verteilung auf der Insel. In zehn Locations auf der Insel gibt es nun bereits das „Hochseefeuer“. Das Etikett mit dem Helgoländer Leuchtturm entwarf Wölffe-Design aus Wesel. „Ein klassisches, modernes Design, ein einprägsames Logo, das hervorragend passt“, findet Frank Hellingrath, der für Fotos, Videos und die Produktpräsentation verantwortlich ist. Die erste Test-Charge im Spätsommer fand dann schon reißenden Absatz, vom Niederrhein ging es schnell ins ganze Bundesgebiet. Bereits in Freiburg und auch in Rostock, in Niedersachsen und in Baden-Württemberg haben die beiden Gesellschafter ihren Likör im Rahmen einer Marketing-Tour schon präsentieren dürfen.
Knapp 20.000 Flaschen mit 1160 Litern Likör
In der Kornbrennerei Bovenkerck ist an diesem Tag Blau die Farbe des Tages. Der Likör schießt in die Flaschen, im nächsten Schritt kommen die Deckel drauf, dann noch das Etikett - fertig abgefüllt ist das „Hochseefeuer“. Bis Mittwoch sollen hier knapp 20.000 Flaschen mit 1160 Litern Likör gefüllt werden - entweder in der 0,7 Liter-Flasche oder in der Strandwürfel-Variante mit insgesamt 16 kleinen 2-cl-Fläschchen und Henkeln zum Transportieren. Likör-Liebhaber können das „Hochseefeuer“ als Shot oder auch als Cocktail mit Tonic genießen.
Erhältlich ist das „Hochseefeuer“ direkt in der Nachbarschaft in der Brauerei von Wilhelm Kloppert, aber auch in Lebensmittel-Märkten und bei Getränke-Großhändlern. Auch einige Hoteliers haben bereits ihr Interesse bekundet. Und auch Experte Stefan Giesen glaubt an das Projekt: „Es muss eine Passion dahinterstecken - und das spürt man hier.“ Hinzu kommt, dass es sich um einen veganen Likör handelt. „Vegan und Bio ist heute ein Thema - und das sollte dann auch auf dem Etikett stehen“, betont Stefan Giesen.
Nettes Gimmick nebenbei: Parallel wurden auch LED-Bierdeckel entworfen, die das Getränk gebührend beleuchten und noch strahlend blauer in Erinnerung bringen sollen. Auch das passende Hochseefeuer-Handtuch kann schon bestellt werden. Wie gut das „Hochseefeuer“ aber letztendlich schmeckt, kann an dieser Stelle noch nicht verraten werden: Die Probe-Flasche hat es nämlich nicht in den heimischen Kühlschrank geschafft, ist leider vor der Haustür auf den Boden gefallen und hat die Treppe in himmelblaue Farbe gehüllt. Doch Scherben bringen ja Glück. Erst recht beim Hochseefeuer….