Schermbeck. Unternehmer Martin Manns aus Kirchhellen hat das einstige Lehmcafe in der ehemaligen Ziegelei Menting gekauft und komplett renoviert.
Im Jahr 2017 kaufte der Kirchhellener Unternehmer Martin Manns das Gelände der ehemaligen Ziegelei Menting in Üfte-Overbeck und baute sie um. Demnächst soll hier ein schönes Landcafe vor allem Touristen anlocken.
Dass der Umbau eine Mammutaufgabe ist, war von vornherein klar. Die Familie Menting gründete im Jahr 1822 das Familienunternehmen, in dem Ton gewonnen und bis 1970 auch Dachziegel gebrannt wurden. Im Jahr 2004 endete im Betrieb an der Westricher Straße, dann auch die Produktion von Pflanzkübeln, Drainagerohren und Steinen für den Teichbau aus Ton.
Viele Jahre lag das 1,5 Hektar große Gelände brach, bis es von Martin Manns entdeckt und aus dem Dornröschenchlaf erweckt wurde. Manns würde es nicht so blumig beschreiben: „Ich hab es einfach saniert“, so der Kirchhellener, der von sich selbst sagt, dass er Herausforderungen mag und diese auch Zeit seines Lebens immer wieder sucht.
Sonnenhof in Gahlen aufgebaut
Als Nebenbeschäftigung zu seinem Unternehmen, in dem er Lebensmittel individualisiert. Und dann gab es ja auch noch das ehemalige „Lehmcafe“. „Das hatten wir erst gar nicht auf dem Schirm“, so Manns. Da er aber meist an den Wochenenden dort gearbeitet habe, sei er oft von Radlern nach der Eröffnung der Gastronomie gefragt worden. So entstand also der Gedanke auch das Cafe wieder herzurichten und es selbst zu betreiben.
Die vorhandenen Räume wurden also umgebaut, hübsche Nischen geschaffen, eine Theke installiert, die Küche eingerichtet und mit Landhausmöbeln ausgestattet.
In Gahlen hat er vor vielen Jahren den Sonnenhof mit den „geilsten Erdbeeren der Welt“ aufgebaut und schließlich verpachtet. In Kirchhellen gab es auf seinem Hof Landlust die ersten Himmelbeeren. Und vor fünf Jahren kaufte er dann dieses Gelände ganz im Norden der Gemeinde Schermbeck und habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass das auch für ihn ein idealer Lebensort wäre. Die idyllische Lage in der Natur habe es ihm angetan.
Der Kirchhellener Unternehmer erzählt, dass ihm niemand aus seinem Umfeld zu seinem Entschluss gratuliert habe, im Gegenteil. Aber: „Je mehr mich davor warnten, desto stärker wuchs mein Engagement und so hab ich es einfach gekauft“, erzählt der gelernte Winzermeister rückblickend und lacht, denn er ist mit seiner damaligen Entscheidung mehr als zufrieden und staunt heute ein bisschen über das, was alles geschafft wurde.
Gebäude wieder auf Vordermann gebracht
Mit einem eigenen Team hat er viele Gewerke selbst erledigen können, den Rest erledigten Handwerker aus der nahen Umgebung. In dem 600 Quadratmeter großen Wohn- und Geschäftshaus und auch in der Betriebsleiterwohnung regnete es vom Dach durch bis in den Keller, beschreibt er in etwa den Zustand der Gebäude.
Gedanken an der Errichtung eines Museums, da viele Geräte und auch Loren sowie der Brennofen noch vorhanden waren, wurden aber aufgrund des desolaten Zustands der Dinge wieder verworfen. Heute sind beide Häuser wieder bewohnt. Die vorhandenen Lagerhallen wurden nach der Sanierung außenbereichsverträglich vermietet. Die großen Dachflächen boten sich für eine Solaranlage an, die nun für den eigenen Strom auf dem Gelände sorgt. Der überschüssige Teil der Energie wird ins Netz eingespeist.
Im großen Außenbereich, der mit Hecken eingefriedet wurden, pflanzte Manns im vergangenen Sommer Dachplantanen für den natürlichen Sonnenschutz. Auch das Häuschen – ein ehemaliger Ausstellungsraum vor dem Cafe – wurde mit Landhausmöbeln ausgestattet und kann mit genutzt werden. Der Plan die Gastronomie selbst zu betreiben, musste allerdings zwischenzeitlich aufgegeben werden, so dass ein Pächter dafür gesucht wird. Wer sich interessiert, kann sich gern unter 0172/6102122 bei Martin Manns melden.