Schermbeck. Der ehemalige Pfarrer Wolfgang Bornebusch lädt mit seinem Ex-Kollegen Franz-Gerd Stennenken zu einem ungewöhnlichen Abend in die Ludgeruskirche
Die Schermbecker Pastoralreferentin Desirée Kaiser hatte schon vor längerer Zeit Wolfgang Bornebusch angesprochen, ob er etwas im Rahmen von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ anbieten könne. Er konnte – und sogar nicht nur eine Veranstaltung: Bornebusch hielt bereits im Herbst Vorträge über jüdisches Leben vor Ort, einmal in Drevenack sowie einmal vor drei Geschichtskursen in der Schule.
Witz macht die Dinge ein Stück erträglicher
Darüber hinaus hatte Wolfgang Bornebusch folgende Idee: „Der jüdische Witz und seine Geschichte“ – zu diesem Thema bietet der evangelische Pfarrer im Ruhestand nun gemeinsam mit seinem katholischen Ex-Kollegen Franz-Gerd Stenneken am Dienstag, 1. Februar, um 19.30 Uhr in der Schermbecker St.-Ludgerus-Kirche einen ganz besonderen Abend an. Die beide Geistlichen waren 21 Jahre lang (von 1986 bis 2007) Kollegen und in der ökumenischen Arbeit sehr verbunden.
Der spezifische „jüdische Witz“ sei mehr als nur ein unterhaltsamer Spaß, berichtet Bornebusch. „Man muss ihn als seelische Waffe des Menschen begreifen, der im Grunde keine Chance hat, angesichts der bedrückenden Verhältnisse“, so der Pfarrer, der darauf verweist, dass Juden selbst in diesen Situationen ihren ganz besonderen Humor nicht verloren haben. „Der Witz macht die Dinge ein Stück erträglicher“, vermutet Wolfgang Bornebusch.
Viele der Witze haben mit der Sprache zu tun
Die Witze, die an diesem Abend zum Besten gegeben werden, beleuchten auf besondere Weise den jüdischen Alltag, das Begehen des Shabbat und setzten sich in vielen Fällen mit den politischen Verhältnissen auseinander. „Viele dieser Witze haben mit der Sprache zu tun, spielen sehr stark mit Worten oder mit der Betonung“, ergänzt der Referent. Und: „Der Witz geht nie auf Kosten anderer. Das finde ich sehr sympathisch!“
Die beiden Referenten werden sich die Aufgaben teilen: Wolfgang Bornebusch führt ins Thema ein, erklärt die Hintergründe der Witze und kommentiert diese. Franz-Gerd Stenneken wird die Witze dann erzählen.
Übrigens: An dem Abend gelten die 3G-Regeln, der Eintritt ist frei – und es darf selbstverständlich gelacht werden.