Schermbeck/Hünxe. Das Lanuv bestätigt Wolfs-Spuren aus Schermbeck, Hünxe und Bottrop-Kirchhellen. Dort hat das Rudel nachweislich im Dezember ein Pony getötet.

Das Landesumweltamt (Lanuv) bestätigt weitere Wolfsnachweise: Am 4. Dezember wurden in Schermbeck drei Wölfe aus einem Fahrzeug heraus gefilmt und am 9. Dezember erfasste eine Fotofalle im Hünxer Wald mindestens drei Wölfe. Nach Einschätzung des Lanuv handelte es sich in beiden Fällen um das territoriale Wolfspaar und einen Welpen.

Das Schermbecker Rudel ist auch für den Riss einer 35 Jahre alten Shetlandponystute am 14. Dezember in Bottrop-Kirchhellen verantwortlich. Eine individuelle Zuordnung, welcher Wolf das Pony mit Kehlbiss getötet hatte, war laut Lanuv nicht möglich, da sich die Speichelreste von mehreren Tieren vermischt hatten. An Fraßresten konnte aber erstmals ein männlicher Welpe mit der Kennung GW2428m festgestellt werden. Somit sind jetzt zwei Welpen aus dem Geburtsjahr 2021 genetisch bekannt: Neben GW2428m wurde bereits im Juni 2021 ein weiblicher Welpe mit der Kennung GW2307f nachgewiesen. Das Rudel hat also mindestens zwei Welpen.

Laut Lanuv gibt es unbestätigte Hinweise auf mindestens vier Welpen. Weitere neue Wolfsnachweise aus dem Wolfsgebiet Schermbeck, darunter genetisch bestätigte Kot- oder Urinspuren, Fotofallenaufnahmen und Sichtbeobachtungen mit Foto oder Video sind im Wolfsportal des Lanuv einsehbar unter https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise/

Pferdehalter können Förderung für Herdenschutz beantragen

Seit dem 1. Januar können Halterinnen und Halter von Kleinpferden (Stockmaß bis 148 cm), Pferden mit Fohlen und Jungpferden bis zum Alter von maximal drei Jahren im Streifgebiet des Schermbecker Wolfsrudels Zuwendungen zum Herdenschutz beantragen. Eine Karte und ein Merkblatt sind im Wolfsportal unter https://wolf.nrw/ zu finden oder können bei der Servicehotline Herdenschutz der Landwirtschaftskammer unter 0 29 45 / 98 98 98 angefordert werden.

Das Lanuv weist darauf hin, dass es bei Haus- und Nutztierschäden wichtig ist, innerhalb von 24 Stunden eine Probenahme für die genetische Auswertung zu sichern. Tierhaltern wird daher empfohlen, sich unmittelbar nach dem Auffinden getöteter Tiere an das Landesumweltamt zu wenden. Außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende ist dies über die Nachrichtenbereitschaftszentrale unter 0201-714488 möglich, werktags unter 02361-305-0.

Weitere Hinweise auf Wölfe (Sichtungen, Fund von verdächtigem Kot, Wildtierkadavern, Spuren) können per E-Mail an wolf_nrw@lanuv.nrw.de gemeldet werden oder in der Zeit von 8 bis 18 Uhr an die zuständigen Wolfsberater. Eine Liste der regionalen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater gibt es unter https://wolf.nrw/wolf/de/management/berate .