Wesel. Kombibad, Ausbau des Freizeitbereichs in der Aue, Straßen- und Schulbau. Die Verwaltung stellt Pläne vor und hofft, dass Corona sie nicht stoppt.

Das zu Ende gehende Jahr war enorm von Corona geprägt – und so wird es auch 2022 bleiben. Das könnte bei geplanten Projekten und Veranstaltungen wieder zu Verzögerungen und Absagen führen. Dennoch hat die Stadtverwaltung viele Vorhaben auf ihrer Agenda. „Wir treiben unsere Pläne kontinuierlich voran, irgendwann ist auch diese Pandemie vorbei“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Eine Reihe von sichtbaren Veränderungen und Bautätigkeiten wird die Bevölkerung 2022 wohl sehen, besonders das Kombibad und den Ausbau der Aue als Freizeit- und Erholungsfläche stehen im Fokus.

Auf einen exakten Starttermin für den Bau des neues Bades will sich die Bürgermeisterin nicht festlegen. Das ehemalige Hotel und der Minigolfplatz sind bekanntlich abgerissen, 2022 soll auf jeden Fall der Grundstein gelegt und die Sohle für den Bau gegossenen werden.

Minigolfplatz ist ab 2022 bespielbar

Ein Stückchen weiter hat am Auesee der Neubau der Minigolfanlage längst begonnen, der Platz wird in der kommenden Saison bespielbar sein. Der gesamte Aue-Bereich soll nach städtischen Plänen aufgewertet und über Wesel hinaus zum Anziehungspunkt werden. Ergänzt wird die Minigolfanlage durch ein Multifunktionsgebäude mit Kiosk, Vereinsräumen und öffentlichen Toiletten. Außerdem wird die Beachvolleyball-Anlage für 60.000 Euro erneuert, die Sanierung des Rundwanderweges geht weiter und am Auestadion entsteht eine Skateranlage für Jugendliche, die, wie die Bürgermeisterin betont, gemeinsam mit den künftigen Nutzern geplant und ab Herbst gebaut wird. An der Fischertorstraße beginnt 2022 der Abriss des „Rheinstübchens“ und der Neubau einer Gaststätte, den Achim Klingberg als privater Investor plant.

Die neue Minigolfanlage am Auesee  in Wesel soll bis Frühjahr bespielbar sein.
Die neue Minigolfanlage am Auesee in Wesel soll bis Frühjahr bespielbar sein. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Wiederholt wird auf jeden Fall auch das Bulli-Festival, das mit mehreren Tausend Besuchern im September erstmals am Auesee über die Bühne ging. Trotz der Größe des Festivals habe es „wenig bis gar keine Probleme“ gegeben, bestätigt Ordnungsdezernent Klaus Schütz. „Die Weseler Bevölkerung hat großen Anteil genommen“, ergänzt Westkamp.

Neuauflage für das Bulli-Festival am Auesee

Die Stadt war anfangs skeptisch, ist nun aber überzeugt davon, dass die Bullis und ihre Fans eine Bereicherung des Weseler Veranstaltungsprogramms sind. Einen Schub für die touristische Entwicklung erhofft sich die Stadt zusätzlich durch die Flusskreuzfahrer aus den USA und Kanada, die – wenn Corona es zulässt – ab 2022 am Weseler Steiger anlegen.

Bauarbeiten stehen an anderen Stellen der Stadt ebenfalls an: Auf der Richelswiese an der Friedensstraße beginnt im Frühjahr der Bau von 60 Parkplätzen mit einem Laser-Erfassungssystem (Kosten: 365.000 Euro). Der private Investor Tri-Invest beginnt 2022 mit dem Bau der Radiologie auf dem Areal des früheren Kreiswehrersatzamtes.

Weitere Straßen werden saniert

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Straßenarbeiten stehen im kommenden Jahr zum Beispiel in Büderich an: Nach der Umgestaltung der Weseler Straße sind die Marktstraße und der Marktplatz an der Reihe. Hier investiert die Stadt 1,4 Millionen Euro. Auch in der Innenstadt geht die Straßenerneuerung weiter.

Im Rathausviertel geht 2022 der Stadtumbau West weiter. Zuletzt war die Neustraße an der Reihe. Bald geht es auf der Ritterstraße los, die Sanierung ist mit 700.000 Euro (davon 380.000 Euro Fördermittel) der größte Posten. Für die Straße Flesgentor sind 500.000 Euro eingeplant (240.000 Euro Förderung), für die Bierbrauerstraße 120.000 Euro (25.000 Förderung). Außerdem werden im Stadtgebiet neue Bäume gepflanzt, um die Grünflächen an die Klimafolgen anzupassen.

Zwölf Millionen Euro investiert die Stadt Wesel in öffentliche Gebäude

Viel Geld investiert die Stadt auch in die eigenen Gebäude: Insgesamt zwölf Millionen Euro fließen in die Immobilen gesteckt, allein zehn Millionen Euro davon in die Sanierung und den Umbau der Schulgebäude. Zu den ersten Baustellen gehören zum Beispiel die beiden Gesamtschulen, die Grundschulen Fusternberg, Blumenkamp, Polderdorfschule sowie die Konrad-Duden-Realschule. An der Wallmauer der Zitadelle geht es mit den Bauabschnitten zwei und drei weiter. Im Bühnenhaus werden die Sitzpolster und die Elektroinstallationen erneuert, außerdem saniert die Stadt für 405.000 Euro Sanitäranlagen in öffentlichen Gebäuden wie dem Waldstadion Flüren.

Die Glasfassade der Gesamtschule Am Lauerhaas in Wesel wird derzeit erneuert.
Die Glasfassade der Gesamtschule Am Lauerhaas in Wesel wird derzeit erneuert. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Insgesamt 80 Einzelmaßnahmen sind in öffentlichen Gebäuden 2022 geplant, berichtet Dezernentin Annabelle Brandes. Dabei spiele auch das Ziel der klimaneutralen Stadtverwaltung bis 2025 eine Rolle. So werden zum Beispiel Photovoltaik-Anlage auf den Dächern des Rathaus-Anbaus und des Schulzentrums Nord installiert sowie das Dach der Gesamtschule am Lauerhaas begrünt.

Digitalisierung der Stadtverwaltung Wesel geht weiter

Was die Bevölkerung nicht sehen, aber dennoch nutzen kann, ist der Ausbau der Digitalisierung der Stadtverwaltung, die „auf Hochtouren“ läuft, wie Annabelle Brandes versichert. Rund 100 Dienstleistungen stehen schon online zur Verfügung, neu dazu kommt 2022 etwa der Mängelmelder für Bürger.

Nicht nur für Bautätigkeiten, sondern auch für Feste und Feiern ist die Pandemie-Entwicklung entscheidend: So werden Veranstaltungen jeweils in einer kleineren und einer größeren Variante geplant. Erster Termin ist 2022 die Eröffnung des „Hanseforums“ im Berliner Tor, passend zum 300-jährigen Bestehen des Denkmals.