Schermbeck/Hamminkeln/Hünxe. Erster Spatenstich für den Glasfaserausbau im Außenbereich, der mit 28,9 Millionen Euro gefördert wird: 3876 Hausanschlüsse könnten profitieren.

580 Kilometer Glasfaserkabel werden in den kommenden fast drei Jahren in den Außenbereichen von Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe verlegt. Rund 3000 Anschlüsse werden also bis Ende 2024 schnelleres Internet bekommen, versprachen die Bürgermeister der drei Kommunen am Dienstag beim symbolischen ersten Spatenstich in Schermbeck. Mit 28,9 Millionen Euro wird das Großprojekt je zur Hälfte von Land und Bund gefördert. „Ansonsten wäre jeder Anschluss für den Endkunden um ein Vielfaches teuer geworden“, erläuterte Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski.

2.559 Haushalte haben schon Verträge

Er erinnerte daran, dass die ersten Planungen für das Gemeinschaftsprojekt bereits 2016 angelaufen waren. Letztlich sei es aber aller Zeitaufwand Wert gewesen, denn so habe man so noch viele weitere Anschlüsse dazu gewinnen können.

Romanski nannte auch konkrete Zahlen: Grundsätzlich sind in dem ländlichen Ausbaubereich der drei Kommunen 3.876 Hausanschlüsse möglich – bis jetzt haben sich bereits 2.559 Haushalte in Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck zu einem Vertragsabschluss entschieden. Die noch Unentschlossenen haben bis zum Jahresende die Möglichkeit, auf den fahrenden (Digitalisierungs-)Zug aufzuspringen. Dieser verspricht in naher Zukunft deutlich schnelleres Internet – fixe Datenleitungen für Büro und Homeoffice, Streaming-Möglichkeiten für die ganze Familie. „Nicht zuletzt Corona hat uns mal wieder gezeigt, dass Glasfaser ein ganz wichtiger Ansatz ist“, ergänzt Berbd Romanski.

Ein Ritt durch die Bürokratiewüste

Glücklich mit dem Erreichten zeigte sich auch Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann: „Es war zwar über fünf Jahre ein Ritt durch die Bürokratiewüste, letztlich waren wir aber sehr erfolgreich. Am Ende der Ausbauphase werden wir eine glückliche Bürgerschaft haben.“

Symbolisch erfolgte am Dienstag in Schermbeck der erste Spatenstich für den Glasfaserausbau in den drei Kommunen.
Symbolisch erfolgte am Dienstag in Schermbeck der erste Spatenstich für den Glasfaserausbau in den drei Kommunen. © NRZ | Johannes Kruck

Und auch sein Schermbecker Kollege Mike Rexforth drückte seine Freude über den Beginn des Glasfaserausbaus aus: „So ein Projekt von knapp 30 Millionen Euro zu stemmen, ist nicht ohne – dazu gehört schon eine gehörige Portion Mut, von Seiten der beteiligten Kommunen aber auch seitens der Bietergemeinschaft.“

Weiter führte er mit Blick auf die beiden anderen Bürgermeister aus Hünxe und Hamminkeln aus: „Wir verstehen uns ja auch ganz gut: Das ist die Basis dafür, ein solches Projekt zu stemmen. Wir alle haben schließlich eine Gesamtverantwortung.“ Laut Rexforth wollten die drei außerdem „die Besten sein“ und hätten deshalb mindestens 200 Mega-Bit vorausgesetzt – damit sei klar, dass der Ausbau mit Glasfaser geschieht.

Bauzeitenplan ist öffentlich

Die Bietergemeinschaft aus den Stadtwerken Borken sowie den Unternehmen Muenet und Epcan konnte sich in einem europaweiten Ausschreibeverfahren durchsetzen. Die Firma Grethen aus Legden wird ab dem 6. Dezember losbuddeln.

Der Bauzeitenplan zeigt, wann wo der Ausbau genau erfolgt.
Der Bauzeitenplan zeigt, wann wo der Ausbau genau erfolgt. © Johannes Kruck

Beginn ist ganz im Norden von Schermbeck – Stück für Stück schreitet der Ausbau dann in den kommenden fast drei Jahren weiter voran. Der genaue Bauzeitenplan wird unter anderem auf den Internetseiten der drei Kommunen veröffentlicht, damit jeder sehen kann, wann er mit dem schnelleren Internet surfen kann.

Hoher Versorgungsgrad

Nach Abschluss dieses Riesenprojekts dürfe man dann auch stolz sein, findet Bürgermeister Rexforth: „Wir haben dann einen unglaublich hohen Versorgungsgrad über diese Riesenfläche. Damit können wir dann richtig glücklich sein!“