Wesel. Bisher ist die Stadtverwaltung noch nicht bei Facebook & Co unterwegs. Das soll sich ändern: Wesel möchte einen Social Media Manager einstellen.
Hünxe macht es, Hamminkeln, Schermbeck und Voerde auch. Sie alle sind ebenso wie viele weitere Kommunen in der Region schon länger in den sozialen Medien unterwegs. Die Stadt Wesel bisher nicht. Das soll sich ändern: Die Verwaltung möchte bei Facebook & Co über Veranstaltungen, Angebote und aktuelle Ereignisse informieren und damit die Menschen direkter erreichen.
Ein Konzept dazu hat das Büro der Bürgermeisterin jetzt erarbeitet und stellt es in der kommenden Woche der Politik vor. Um die diversen Plattformen regelmäßig bespielen zu können, schlägt die Verwaltung vor, eine zusätzliche Vollzeitstelle für den Social Media-Bereich einzurichten.
Bisher verfügt die Stadt Wesel lediglich über einen Youtube-Kanal, der mit 256 Abonnenten für eine Stadt mit gut 60.000 Einwohnern noch viel Luft nach oben hat. Derzeit wird er unregelmäßig mit Videos bespielt. Der letzte Clip, eine Animation vom neuen Kombibad, wurde im Mai hochgeladen und hat knapp 2200 Aufrufe.
Politik in Wesel muss dem Social Media-Konzept zustimmen
Dabei bieten die großen soziale Medien wie Facebook, Instagram, Twitter und Youtube auch für eine Kommune viele Möglichkeiten, Bürger zu informieren und mit ihnen zu interagieren. Die Kanäle können zu mehr Transparenz beitragen, schreibt die Kommune in der Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss.
Sollte das Gremium und im November auch der Rat zustimmen, könnte die Stelle in der ersten Jahreshälfte 2022 ausgeschrieben werden. „Sobald der Haushalt für 2022 rechtskräftig ist“, erklärt Barbara Cornelißen, Leiterin des Büros der Bürgermeisterin. Derzeit wird die Stelle gerade bewertet, damit im Haushaltsentwurf, der in der kommenden Woche verteilt wird, die Kosten im Stellenplan beziffert werden können.
Besseres Stadtmarketing, schnellere Information
Klar ist für die Verwaltung: Die Arbeit kann nicht einfach von dem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiter Swen Coralic nebenbei übernommen werden. Dafür ist der Aufwand zu groß. Die Auftritte in den sozialen Medien sollen dazu genutzt werden, Informationen schneller zu kommunizieren – gerade in Krisensituationen oder bei Bombenfunden, die in Wesel leider häufiger vorkommen, können so größere Menschengruppen erreicht werden, argumentiert die Verwaltung.
Außerdem verspricht sich die Stadt ein besseres Marketing für Veranstaltungen, Stellenangebote, den Wirtschaftsstandort und den Tourismus, ebenso einen leichteren Austausch mit den Bürgern.
Der Social Media Manager soll die Inhalte planen und erstellen. Dazu gehören auch Fotos und Videos. Zusätzlich soll er sich um den Dialog mit Nutzern und die Reaktion auf Kommentare und Nachrichten kümmern. Neben den Personalkosten und den Ausgaben für die Ausrüstung wie Smartphone und Software rechnet die Stadt mit jährlichen Aufwendungen in Höhe von 1500 Euro, zum Beispiel für Lizenzen.
>> Thema in Fachausschuss
Der Haupt- und Finanzausschuss wird sich in seiner Sitzung am Dienstag, 26. Oktober, um 16.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses mit dem Thema befassen.