Hamminkeln. Nach der ausgefallenen Session in diesem Jahr freuen sich die Dingdener doppelt auf die närrischen Tage. Prinzenproklamation am 13. November.

Echte Liebe? Da klingelt doch was. Zumindest bei den Fußball-Fans. Und wenn ihr Herz schwarz-gelb schlägt, für die Borussia aus Dortmund. „Karneval - Echte Liebe“ - das ist aber auch das Sessionsmotto des Karnevals-Club Dingden. „Auf unserem Orden sind auch die Farben schwarz und gelb zu finden“, schmunzelt Michael „Meikel“ Huwe. Das lange gut gehegte Geheimnis ist jetzt gelüftet: Zusammen mit seiner Frau Kirsten starten die Huwes als das Dingdener Prinzenpaar Meikel I. und Kirsten II. in die närrische Zeit. Begleitet werden sie dabei vom Kinderprinzenpaar Nick I. Weidemann und Anna I. Arping.

Wer seine jecken Antennen ausgefahren hatte, konnte das aber schon vor langer Zeit erahnen. Beim wegen Corona so gut wie komplett ausgefallenen Karneval 2020 hatte Michael Huwe am Rosenmontag schon erste Andeutungen gemacht - also vor rund 600 Tagen. „Es war immer schon mein großer Traum, mal Karnevalsprinz zu sein“, gibt der Dingdener zu. Überzeugungsarbeit in der Familie musste kaum geleistet werden.

Früher Tanzmariechen, heute Tanzgarde

Kirsten Huwe war früher Tanzmariechen beim KCD, trainiert heute die Tanzgarde. Ihr Mann Michael war schon Sitzungsleiter. Und die drei Söhne Robin (im Elferrat aktiv), Maurice (für die Technik verantwortlich) und Tyler (Kinderprinz in der Session 2017/2018) sind ebenfalls schon lange ordentlich jeck. „Unser Hobby? Der Karneval!“, grinst Kirsten Huwe. „Wir haben das ganze Jahr Karneval, der ganz Bekanntenkreis hat etwas mit Karneval zu tun.“ Natürlich haben sich die Huwes auch im Karneval kennen- und liebengelernt, das war vor 20 Jahren in Bocholt. Michael ist dann der Liebe wegen an den Niederrhein gezogen.

Kirsten war allerdings schon immer „etwas die Bremse“ bei den Prinzenpaar-Plänen, doch in diesem Jahr konnte sie nicht widerstehen. Vielleicht auch weil die letzte Session gar keine richtige war. „Das war ganz furchtbar“, verrät das närrische Paar, „wir hatten echte Entzugserscheinungen.“ Da halfen auch die KCD-Aktionen wie der „Karneval to go“ mit der Übergabe der „Tüte Karneval“ an den Haustüren oder der Karnevalslauf nur wenig über das entgangene große Helau hinweg.

Aufs Festzelt verzichten

Wie die Session allerdings genau ablaufen wird, ist noch mindestens bis Ende Oktober offen. Der einzig fixe Termin ist die Prinzenproklamation am 13. November im Schloss Ringenberg, Startschuss um 15.11 Uhr. Daneben hoffen die KCD-Jecken auf ihre traditionelle Sitzung und den Kinderkarneval. Die Künstler sind bereits gebucht, die Wagenbauer schon am Start. Nur auf das Festzelt muss der KCD wohl verzichten, schaut sich nach Alternativen um. Auf dem Orden fehlt auch die Jahreszahl, stattdessen gibt es ein Corona-Symbol - die Unsicherheit ist eben noch groß.

Doch in Dingden stehen die Zeichen längst auf Karneval. Und alle wissen inzwischen Bescheid: Mit Michael und Kirsten geht es durch die jecken Tage. Echte Liebe eben.