Wesel. Die Stadt Wesel will mit den Bislichern besprechen, wie es auf dem Gelände des alten Sportplatzes weiter geht. Erste Versammlung im November.
Seitdem die Fußballer des SV Bislich auf ihren neuen Kunstrasenplatz umgezogen sind, ist im Herzen des Dorfes viel Platz (für Diskussionen): Die ehemalige Sportanlage des Vereins ist ungenutzt und damit steht schon länger die Frage im Raum, wie es dort weitergehen soll. Fest steht: Aus dem mehrere hundert Quadratmeter großen Gelände ließe sich einiges machen – und so langsam kommt Bewegung in die Sache.
Die Vorgeschichte: Bereits vor Jahren hatte der Rat der Stadt Wesel beschlossen, dass bei der Entscheidung über die neue Nutzung des Sportplatzes an der Mühlenfeldstraße die Menschen in Bislich mitgenommen werden sollen. Deshalb ist ein Fachbüro aus Hamminkeln damit beauftragt worden, ein Moderationsverfahren zu organisieren.
Zuvor musste die Fläche in Bislich allerdings archäologisch untersucht werden, weil ganz in der Nähe in den 70er-Jahren unter anderem ein fränkisches Gräberfeld entdeckt wurde. Die Untersuchung des Geländes hat schon im Januar dieses Jahres Fakten geschaffen: Gefunden wurden weder Spuren früherer Siedlungen noch Grabstätten.
Es gibt viele Ideen für den Sportplatz in Bislich
Eigentlich sollten im Anschluss die Bürgerinnen und Bürger bei einer Versammlung zusammenkommen, um ihre Ideen für die Nutzung auszutauschen. Weil das wegen der angespannten Corona-Lage zunächst nicht möglich war, hat sich das erste Treffen verschoben. Nun soll es am 18. November so weit sein.
Das Gelände des ehemaligen Sportplatzes ist rund ein Hektar groß und wird im Westen, Süden und Osten von Wohnbebauung umfasst – im Norden schließt sich landwirtschaftliche Nutzfläche an. Schon länger kursieren im Dorf verschiedene Ideen und wird eifrig darüber diskutiert, was man daraus machen könnte. Die Spanne reicht dabei von dem Vorschlag, das Gelände dauerhaft als Freiraum zu belassen bis hin zu umfangreicher Bebauung, wie zum Beispiel einem Hotel.
„Es muss gut überlegt werden, was mit dem Grundstück passieren wird“, sagt Kornel Schmitz, der stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins, der den Prozess der Bürgerbeteiligung begrüßt – und deshalb der Versammlung im November nicht mit konkreten Ideen vorgreifen will. Nur so viel: „Bebauung ist für Bislich auf jeden Fall wichtig.“
Das sagt die Politik in Wesel zum Prozess in Bislich
Konkreter wird Horst Münnich vom Ortsverband der Grünen, der selbst im Nachbardorf Diersfordt lebt. Er könnte sich einen neuen zentralen Anlaufpunkt in Bislich vorstellen mit einer Mischung aus Wohnbebauung, Geschäften, einem Café und einer Anlaufstelle für Radtouristen, etwa einer Ladestation für E-Bikes oder einer Übernachtungsmöglichkeit für Radlerinnen. Was Münnich nicht will: Reine Wohnbebauung mit Ein-Familien-Häusern. Ähnlich sieht es Jürgen Linz, der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion. „Eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Freizeiteinrichtung würden wir in Bislich unterstützen“, so Linz.
Die SPD, die 2018 den Antrag auf die Bürgerbeteiligung in den Rat eingebracht hatte, möchte sich hingegen erstmal anhören, was bei der Versammlung im November an Vorschlägen auf den Tisch kommt. „Es gibt keine Denkverbote, jeder soll seine Ideen einbringen können“, sagt Waltraut Holzwarth, die Vorsitzende des Ortsverbandes Bislich/Flüren.
Veranstaltung in Bislich findet am 18. November statt
Die Auftaktveranstaltung zur Nutzung des Sportplatzgeländes findet am 18. November um 19 Uhr in der Gaststätte Haus Pooth statt. Die Stadt Wesel bittet aufgrund der Corona-Schutzvorgaben um eine Anmeldung: Entweder per E-Mail an stadtteilplanung@wesel.de oder telefonisch unter 0281/203 2424. In der Gaststätte gilt nach dem derzeitigen Stand die 3G-Regel.