Wesel. Oberstleutnant Michael Paul folgt in der Schill-Kaserne auf Torsten Peters. Feierliche Übergabe des 1st NATO Signal Battalions mit 100 Gästen.

Um 14.30 Uhr war es am Montag soweit: Auf dem großen Platz vor der Sporthalle der Schill-Kaserne übergab Oberstleutnant Torsten Peters, der seit dem 28. September 2018 Commander des 1st NATO Signal Battalions war, den Staffelstab an seinen Nachfolger, Oberstleutnant i.G. Michael Paul, weiter.

Unterschrift während der Übergabeappels.
Unterschrift während der Übergabeappels. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Ab dem 4. Oktober hat die Schill-Kaserne nun auch offiziell einen neuen Leiter. Generalmajor Frank Schlösser, Commander der NATO Communication & Information Systems Group, hatte die Feier vor rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und benachbarten Bataillonen geleitet.

Als Fachreferent nach Berlin

Torsten Peters gab in seiner Abschiedsrede offen zu, traurig zu sein, weil er eine Familie verlasse. „Ich habe hier jeden einzelnen Tag genossen, war stolz, Kommandant gewesen zu sein“, verriet Peters, der als Fachreferent ins Ministerium nach Berlin wechselt. „Hier möchte ich neue Erfahrungen sammeln.“

Der 45-Jährige, zugleich dienstältester deutscher Offizier, blickte auf die vergangenen drei Jahre zurück. Eine Zeit, die für ihn immer spannend und interessant gewesen sei. In der seine Soldaten im Kosovo und in Afghanistan im Einsatz waren. Zuletzt habe die Pandemie auch seine Arbeit vor ungewohnte Herausforderungen gestellt.

Letztendlich hätten die rund 300 Soldaten aus elf Nationen die Arbeit in der Kaserne vorbildlich geleistet. „Es war eine schwierige Situation, die wir aber gut gemeistert haben.“ Alle Übungen konnten unter den vorgegeben Richtlinien durchgeführt werden. Vom Niederrhein aus geht es nun in die große Stadt.

Ausbildung zum Bürokaufmann

Dort im Ministerium war auch Michael Paul bereits beschäftigt, arbeitete von April 2017 bis September 2019 als Referent für Strategie und Einsatz. Der 44-Jährige hatte zunächst eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht, doch sein „großer Traum“ sei immer eine Karriere bei der Bundeswehr gewesen.

Auf dem Platz vor der Sporthalle fand die feierliche Zeremonie statt.
Auf dem Platz vor der Sporthalle fand die feierliche Zeremonie statt. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

So startete der gebürtige Heilbronner zunächst eine Unteroffizierslaufbahn. Die militärische Schlagzahwar hoch – Michael Paul machte die Offiziersausbildung und nahm an verschiedenen Lehrgängen teil, war bereits in Belgien, Köln, Rendsburg, Hamburg und Köln stationiert. Zuletzt war Oldenburg sein Dienstort. „Ich habe mir den Verband aussuchen können und mich für Wesel entschieden“, so Michael Paul. „Besonders reizvoll war für mich die Multinationalität hier in Wesel.“

Wohnung übernommen

Die Arbeit seines Vorgängers will Paul fortführen, aber jeder habe natürlich auch eigene Zielvorstellungen. „Ich möchte das hohe Niveau hier in der Kaserne aufrechterhalten.“ Begleiten wird er auch künftige bauliche Veränderungen – so soll in die Sporthalle und die Küche investiert werden.

Volle Unterstützung gibt es auch von der Familie, wobei seine Frau und die beiden Kinder allerdings in Holm nahe Hamburg wohnen bleiben. Übrigens gab es auch bei der Wohnung in Wesel einen fließenden Übergang: Michael Paul hat die Wohnung von Torsten Peters in Blumenkamp übernommen.