Schermbeck. Der Rat sprach sich mehrheitlich dafür aus, die Sportstätte mit Fördergeldern umfassend zu sanieren – mit 56.400 Euro als Eigenanteil.

Der Rat der Gemeinde Schermbeck beauftragte die Verwaltung mehrheitlich, einen Förderantrag beim Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereich Sport, Jugend und Kultur“ (SJK) für den Waldsportplatz zu stellen. Die Grünen stimmten dagegen.

Zuvor hatte Bürgermeister Mike Rexforth nochmal dafür geworben: „Erfreulicherweise sehen der Bund und das Land dieses Projekt als extremst förderfähig an, weil man die unterschiedlichsten Bereiche – Sportbereiche, Freizeit und Jugendarbeit (hier die Skateranlage) – mit hat einfließen lassen.“

Bis zu 1600 Schüler könnten den Platz nutzen

Sowohl Bund als auch Land hätten gesagt, dass sie selbst bei größeren Behörden nicht diese Antragsqualität und diese durchdachten Programme vorliegen hätten, so der Bürgermeister. Mit der künftigen Tartanbahn würden bis zu 1600 Schüler der Gemeinde ein deutlich verbessertes Sportangebot erhalten – dies sei „eine nachhaltige Investition“, so Rexforth.

Der beschlossene Antrag soll diese Maßnahmen gewährleisten: Sanierung Rasenplatz samt Schaffung eines Kunstrasenbereiches, Herrichten der Beachvolleyballanlage sowie der Weitsprung- und Kugelstoßanlage, die Aufwertung der Skateboard-Anlage (unter anderem durch einen Wetterschutz), das Errichten eines Spielplatzes „Geschwisterkind“, zudem die Schaffung eines Treffpunkts/Aufwärmbereich für die Mountainbiker. Der Eigenanteil von 56.400 Euro wird in den Haushalt eingestellt.

Mahnende Worte von den Grünen

Grünen-Ratsfrau Ulrike Trick verwies darauf, dass sich Schermbeck nach wie vor in der Haushaltssicherung befindet und man vorsichtig haushalten müsse. Sie ergänzte: „Es gibt eine Stellungnahme des Bundesrechnungshofs, die sagt ganz klar: Eine enorme Schuldenlast wird in den kommenden Jahrzehnten für die nachfolgenden Generationen da sein. Denn wir haben Corona-Zahlungen zu leisten, die Fluthilfe ist zu leisten – das wird uns schon ganz mächtig zu Buche schlagen.“

Trick prognostizierte Steuererhöhungen auch in Schermbeck, wenn man weiter so munter Geld ausgebe. Und auch die Unterhaltung der Sportanlage bürde man nachfolgenden Generationen auf. „Wir möchten nicht dafür verantwortlich sein, dass zukünftige Generationen keinen Gestaltungsspielraum mehr haben – daher werden wir dem so nicht zustimmen.“

Die Fußball-Oberliga-Kicker des SV Schermbeck absolvieren auf dem Waldsportplatz in Schermbeck ein Training.
Die Fußball-Oberliga-Kicker des SV Schermbeck absolvieren auf dem Waldsportplatz in Schermbeck ein Training. © FFS | Erwin Pottgiesser

Andere Ratspolitiker äußerten sich nicht so skeptisch. Manuel Schmidt (Die Partei) sagte: „Es ist natürlich richtig, dass wir immer wieder aufs Geld gucken müssen. Wir reden aber hier über kommunale Infrastruktur, die sich die Gemeinde Schermbeck selber nicht in Eigenbewirtschaftung leisten kann. Die Ertüchtigung des Platzes ist sicherlich sinnvoll. Daher müssen wir uns aber auf den Weg machen, wenn es Sinn macht, die Fördergelder abzurufen.“

CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Gardemann relativierte den Eigenanteil von 56.400 Euro: „Alleine die Sanierung der Aschenbahn, die in einem erbärmlichen Zustand ist, hätte mehr gekostet, als wir jetzt ausgeben. Dementsprechend verstehe ich nicht, wenn man jetzt sagt: Das können wir uns nicht leisten.“ Zudem entstehe durch die zusätzlichen Maßnahmen ein Mehrwert für den Waldsportplatz.

Kinder und Jugendliche profitieren

Auch Klaus Roth (BfB) äußerte sich: „Natürlich muss alles bezahlt werden. Was auf uns zukommt, wissen wird nicht und ob wir uns das leisten können. Aber hier profitieren viele Kinder und Jugendliche davon, deshalb kann man nicht wegen 56.000 Euro dazu nein sagen.“