Wesel. Stadtwerke verkaufen das Rheinstübchen an Cubes-Investor Achim Klingberg. Der plant eine neue Gastronomie und hat schon einen bekannten Pächter.
Direkt am Rhein wird es – mit etwas Glück schon im Herbst 2022 – ein weiteres gastronomisches Highlight geben. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke stimmte am Freitagmachmittag den Plänen zu, das in die Jahre gekommene Rheinstübchen an der Fischertorstraße an den Weseler Unternehmer Achim Klingberg zu verkaufen. Der errichtet dort einen Neubau mit Café- und Bistro. Und auch der zukünftige Pächter der Gastronomie ist in Wesel kein Unbekannter.
Dass das 1960 gebaute, ehemalige Steigerhaus am Rhein grundlegend saniert oder gar abgerissen werden muss, war schon länger klar. Und auch, dass der Pachtvertrag zwischen den Stadtwerken als Eigentümer und der derzeitigen Pächterin Ilona Amerkamp in diesem Jahr zum 31. Oktober ausläuft. Pläne und Ideen gab es schon einige, doch erst in diesem Jahr wurden sie konkret, als Achim Klingberg von einem abgesprungenen Interessenten von der Immobilie erfuhr.
Betreiber des Gusto wird neuer Pächter
Für die Stadtwerke war er der ideale Käufer, denn: „Es müssen Investitionen getätigt werden und das ist nicht unser Kerngeschäft“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Hegmann. Für Klingberg, der neben seinem Unternehmen Lase auch das moderne Bürohaus Cubes gebaut hat und in Kürze einen weiteren, 1200 Quadratmeter großen Bürokomplex am Lippeglacis errichtet, ist das Rheinstübchen ein interessantes Objekt: „Da kann man was draus machen“, hat er schnell festgestellt.
Nach seinen guten Erfahrungen mit dem italienischen Restaurant Gusto im Cubes-Gebäude in Obrighoven sei er auf die Idee gekommen, nun auch das Rheinstübchen neu zu errichten. Ein Pächter steht auch schon bereit: Es ist Ado Hrustanovic, der Betreiber des Gusto.
Abriss des Rheinstübchens ist für das Frühjahr geplant
Zunächst muss das alte Caféhaus aber weichen. Nachdem die Bauvoranfrage vor einigen Wochen positiv beschieden wurde, hofft der Unternehmer, dass er im Frühjahr mit den Abrissarbeiten beginnen und im Herbst schon an den Pächter übergeben kann. Hier gibt es mehr aus Wesel, Hamminkeln und Schermbeck
Der Entwurf der neuen Gastronomie erinnert nicht zufällig an die Cubes: Das Gebäude wird nach dem Vorbild des Bürohauses errichtet, nur deutlich kleiner als einzelner Würfel. Aus Gründen des Hochwasserschutzes steht es gut einen Meter über dem Boden auf Stelzen, im Ernstfall kann das Wasser darunter hindurch fließen, so Klingberg. Das Gebäude wird im Gegensatz zum Rheinstübchen keine Wohnung mehr beherbergen, sondern nur gastronomisch genutzt. Das Erdgeschoss mit seiner Stahl- und Glasfassade wird auf rund 200 Quadratmetern Grundfläche rund 100 Sitzplätze bieten, oben können 28 Gäste Platz nehmen. Die Terrasse wird mit zehn Plätzen eher klein gehalten.
Glasfronten für ganzjährige Nutzung
Doch die Glasfronten sind im Sommer offen, berichtet Klingberg, und ersetzen damit die Terrasse. Nur zum Garant-Tanklager hin muss aus Sicherheitsgründen eine Brandschutzwand errichtet werden. Das Grundstück des Tanklagers ist gut 50 Meter entfernt. Mit rund 600.000 Euro Investitionskosten für die Gastronomie rechnet Achim Klingberg, das rund 500 Quadratmeter große Grundstück ist darin noch nicht enthalten.
Das neue Café und Bistro direkt am Rhein wird sicher viele Besucher anlocken, schon jetzt ist das Rheinstübchen eine beliebte Adresse. Zum neuen Jahr wird das Grundstück übergeben -- und sobald die Baugenehmigung vorliegt, will Achim Klingberg loslegen.