Hamminkeln. Schloss Ringenberg beteiligt sich erstmals als „Dritter Ort“ am Tag des offenen Denkmals. Wolfgang Brunner präsentierte Neuauflage seines Romans.

Auf historische Spuren konnten sich Besucher unter Einhaltung der 2G-Regel und des Abstandsgebotes im Schloss Ringenberg begeben. Zum Tag des offenen Denkmals, an dem sich am Sonntag bundesweit knapp 4000 historische Bauwerke beteiligten, war auch die Besichtigung archäologischer Funde im Kellergewölbe möglich. Einige Interessierte nutzten diese Chance.

Bei Ausgrabungen wurden während der Restaurierung des Schlosses neben regionaler Keramik- und Töpferware auch Überreste früherer Schlossmauern aus dem Mittelalter freigelegt.

Jury wählte Schloss Ringenberg aus

Das Schloss Ringenberg zog am Sonntag einige Besucher an.
Das Schloss Ringenberg zog am Sonntag einige Besucher an. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Besonders stolz ist Claudia Bongers von der Stadt Hamminkeln auf die Förderung des Schlosses als „Dritter Ort“ durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. In der zweiten Förderphase dieses Programms wählte eine Jury insgesamt 26 Projekte als Begegnungsorte für Kunst und Kultur im ländlichen Raum aus, die weiterentwickelt werden sollen. Schloss Ringenberg konnte die Jury vor allem mit einem spannendem Nutzungsmix und einem gelungenem Beteiligungsprozess überzeugen.

„Wir verstehen uns als kultureller Begegnungsort zwischen Künstlerschaft und Stadtgesellschaft und als weiteres touristisches Angebot am Niederrhein“, sagt Bongers über die Ausrichtung. Dafür sollen neben dem Freundeskreis Kunst- und Kulturort Schloss Ringenberg auch Hamminkelner Vereine in das Schloss eingebunden werden.

Stipendium für Künstler geplant

Diese können die Räume etwa für Ausstellungen, Lesungen oder Vorträge nutzen. Es ist auch geplant, die Musikschule Ringenberg in den Nordtrakt einziehen zu lassen. Ein zentraler Baustein für die Neuausrichtung des Schlosses als „Dritter Ort“ ist das „cc Ringenberg Stipendium“. Seit Anfang September nutzen die Stipendiaten zweier Künstlerkollektive das Schloss als Residenzzentrum, um Wechselwirkungen von Kunst und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ausloten zu können.

Zum Schluss ihres Aufenthaltes Ende November ist eine Präsentation der erschaffenen Kunstwerke geplant. Am 1. Oktober macht außerdem der Kultursommer Niederrhein mit einem breitgefächerten Bühnenangebot für Klein und Groß Halt in Ringenberg.

Roman-Autor wartete im Rittersaal

Auch weiterhin sind Hochzeiten auf dem Schloss mit dem prachtvollem Ambiente möglich. Um dieses Angebot ausbauen zu können, wird zurzeit noch ein Gastronom für die Unterhaltung des Schlossrestaurants gesucht.

Im Rittersaal präsentierte Autor Wolfgang Brunner am Sonntag seinen Roman „Die weiße Frau“, der pünktlich zum Tag des offenen Denkmals als gebundene Ausgabe neu aufgelegt wurde. „Verzierungen im Buch sollen die mittelalterliche Atmosphäre der Handlung beim Lesen unterstützen“, erzählt Brunner zur Neuauflage. In der Geschichte trifft ein junger Student, der für ein Kunststipendium in das Schloss Ringenberg zieht, kurz nach seiner Ankunft im Traum auf einen Geist. Dieser stellt sich als eine schon lange umherspukende Nonne heraus, die den Studenten mit auf eine Reise zu einer spannenden Begebenheit nimmt.