Hamminkeln. Sechs Kunstresidenzen an Rhein und Maas bilden einen neuen Programmzusammenschluss – die Borderland Residencies. Auftakt im Schloss Ringenberg.

Das Schloss Ringenberg ist einer der sechs Standorte für Kunst, die der Borderland Residencies angeschlossen sind, zu der auch die Städte Mönchengladbach, Neuss, Venlo, Venray und Viersen gehören. Hervorgegangen ist die Initiative aus den Überlegungen zur Neuformierung des Ringenberg-Stipendiums und einer Basisanalyse der Residenzlandschaft Nordrhein-Westfalens.

Das Borderland-Bündnis hat die Ergebnisse aufgegriffen und ermöglicht es in der Zeit vom 1. September bis zum 30. November den Stipendiaten und Residenzstandorten ein professionelles länderübergreifendes Upgrade aus Vernetzung, Praxisvertiefung, öffentlicher Wahrnehmung und Präsentationsmöglichkeiten. Zudem möchte es weitere Orte mit Künstlern einladen, sich mit Residenzangeboten oder Ausstellungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren anzuschließen.

Ein internationales Publikum hatte sich eingefunden

Vertreter aller Standorte stellten jetzt im Rittersaal zum Programmstart ihre Residenzen mit Informationen in Wort und Bild vor, teilweise in englischer Sprache, da sich ein internationales Publikum eingefunden hatte. Aufgrund der Corona-Beschränkungen war eine Präsenz nur für die Programmakteure möglich. Daher wurde die Veranstaltung im Internet übertragen, so dass auch die Daheimgebliebenen digital daran teilnehmen konnten.

Bürgermeister Bernd Romanski bestätigte, dass das Schloss ein wichtiger Ort für Künstler geworden sei. Seit 2019 befindet sich das Schloss in einem Prozess der Selbstfindung und Neuausrichtung. Man stehe erst am Anfang eines vielversprechenden Weges, an dessen Ende eine kulturelle Mitte für Hamminkeln und ein zeitgemäßes Kunstzentrum für Nordrhein-Westfalen stehe. „Ich wünsche Ihnen allen tolle Ideen und eine erfolgreiche Arbeit“, sagte er bei seiner Begrüßung.

Lebhafte Diskussionsrunde mit Experten

Neben vielen anderen Rednern war auch Dr. Ingrid Misterek-Plagge von der Koordinierungsstelle der Regionalen Kulturpolitik NRW dabei. Der Nachmittag stand unter dem Motto „Die Kunst, von der Kunst zu leben“. Als Moderator hatte man den Journalisten Peter Grabowski gewinnen können.

Nach einigen Projektvorstellungen erfolgte eine recht lebhafte Diskussionsrunde mit Experten des deutsch-niederländischen Kunstbetriebs, wie der Künstlerin Judith Kleintjes aus Düsseldorf/Amsterdam, Oliver Gather und Lene ter Haar vom Niederländischen Generalkonsulat.

Interessante Fragen wurden erörtert wie beispielsweise die Auswirkungen von Corona auf die Künstler und welche Rolle die Künstler in der Gesellschaft spielen. Zudem wurde über die Kunstförderung gesprochen. Aus dem Publikum kam sogar die Frage: „Wo fängt denn eigentlich Kunst an?“ Für alles gab es eine Antwort. Über die Kunst brauche man sich in Zukunft keine Sorgen zu machen, so der Tenor.