Hünxe. Keine Kneipe, nur das Vereinshaus der Schützen gibt es in Krudenburg. Nun wird es energetisch saniert und barrierefrei zugänglich.
Wenn ein Dorf wie Krudenburg 340 Einwohner hat und der dortige Schützenverein 186 Mitglieder, dann zweifelt niemand an der Bedeutung dieses Vereins und seines Hauses für die Dorfgemeinschaft. So war jetzt die Freude groß und Dankbarkeit angesagt über die Zuwendung der Ton-Stiftung Nottenkämper, der Bürgerstiftung der Niederrheinischen Sparkasse und des NRW-Fördertopfes Moderne Sportstätte 2022.
Zugang von der Terrasse zum Saal wird barrierefrei
Am Vortag haben Mitglieder des Krudenburger Schützenvereins kräftig mitangepackt, um zum offiziellen Treffen mit den Sponsoren erste Erfolge zeigen zu können. Denn das Haus der Schützen wird energetisch saniert. Fenster und Türen werden ausgetauscht, das Dach erneuert und isoliert, die Terrasse mit dem Saal verbunden und abgesenkt, damit es einen barrierefreien Zugang zum Saal gibt. Somit bietet der Saal nicht nur Platz für 80 Personen, der doppelten Menge könnte der Verein dann dank Terrasse Platz bieten. Und hier vielleicht wieder klassisch Schützenfest gefeiert werden.
Der erste Schritt war eine neue Toilettenanlage
In Eigenleistung wird ein großer Teil der Baumaßnahmen geschultert, wie vor 35 Jahren, als das Gebäude ebenso errichtet wurde. Bereits vor anderthalb Jahren konnte die Toilettenanlage des Hauses dank der Zuwendung der Ton-Stiftung um eine Behinderten-Toilette erweitert werden. Der ehemalige Bürgermeister Hermann Hansen, der jetzt die Tonstiftung vertrat, lobte den Verein: „Ich komme seit 30 Jahren gerne zum Krudenburger Schützenverein und sehe den Verein als verlässlichen Partner.“ Der Stiftungsvorstand habe der Zuwendung gerne zugestimmt. Ton und Zement, das passt.
Ein Beitrag für den ländlichen Raum
Schützenpräsident Alfred Schüring ist es wichtig, mit der Sanierungsmaßnahme einen Beitrag für den Klimaschutz aber ebenso für den ländlichen Raum zu leisten, denn von ehemals zwei Kneipen und einem Restaurant diene nur noch das Schützenhaus im Dorf als Versammlungsstätte.
Auch Bürgermeister Dirk Buschmann lobte den aktiven Verein, der die Bereitschaft, im Gegensatz zu manchen Privatleuten, gezeigt habe, Geld für eine energetische Sanierung in die Hand zu nehmen. Gerne habe er den Antrag des Vereins an die Sportstättenförderung unterstützt.
Reinhard Hoffacker, Generalbevollmächtigter der Nispa, hatte bei seiner vorab Recherche das Projekt ebenfalls für gut befunden. „Der Verein ist im Dorf die tragende Säule.“ Dabei erinnerte er an eine überlieferte Weisheit: „Wenn du in den Schützenverein gehst, kommst du in der Heimat an. Daher ist das Vereinsgebäude von großer Bedeutung für das Vereinsleben, ebenso wie es die Möglichkeit bietet, dem Schießsport nachzukommen.“ Und verbunden mit den Glückwünschen ergänzte Reinhard Hoffacker schmunzelnd: „Und wenn Sie mit dem Geld nicht klar kommen, dann telefonieren wir noch einmal.“ Ein Kommentar, der großen Beifall fand. „Etwa 96.000 Euro hat der Verein für die komplette Baumaßnahme veranschlagt“, berichtete Frank Nettelbeck, Geschäftsführer der Schützen.
Nun müssen die Vereinsmitglieder in die Hände spucken, denn spätestens zum Wahltermin am 26. September wird der Saal zum Wahllokal.