Wesel. Der Weseler Spezialchemiekonzern konnte den Umsatz im ersten Halbjahr 2021 um 24 Prozent steigern. Auch die Nachhaltigkeit schreitet voran.

Altana ist im ersten Halbjahr 2021 zweistellig gewachsen, teilt das Unternehmen mit. In den ersten sechs Monaten stieg der Umsatz des Spezialchemiekonzerns um 24 Prozent auf 1334 Millionen Euro gegenüber dem deutlich durch die Coronavirus-Pandemie belasteten Vorjahreszeitraum (1078 Millionen Euro). Treiber war demnach die starke Nachfrage nach Altana Lösungen aus fast allen Absatzsegmenten. Bereinigt um Akquisitions- und Wechselkurseffekte erhöhte sich der Umsatz um 26 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg auf 283 Millionen Euro und lag damit 40 Prozent über dem Vorjahreswert (202 Millionen Euro).

Altana wendete nach eigenen Angaben mit mehr als 80 Millionen Euro auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wieder einen erheblichen Betrag für Forschung und Entwicklung auf und erreichte wichtige Meilensteine bei Innovation, Klimaschutz und Digitalisierung.

Erste Standorte von Altana sind fast CO2-neutral

So nahm im April der Geschäftsbereich BYK ein in der Spezialchemie einzigartiges, digitales Hochleistungslabor in Betrieb. Diese „HighThroughput-Screening-Anlage“ sei die weltweit größte ihrer Art und verdoppele die Kapazität von BYK in der Anwendungstechnik. Im Juni brachte der Geschäftsbereich Actega mit „Signite“ eine neue Technologie auf den Markt, die den Abfall bei der Produktion von Etiketten für Konsumgüter halbieren könne.

Auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität bis 2025 verzeichne die Altana Gruppe die ersten nahezu CO2-freien Standorte: Actega in Brasilien und Bremen sowie Actega in Foshan und Eckart in Zhuhai (jeweils China). Alle vier Standorte haben je eine Einsparung von 95 Prozent ihrer bisherigen CO2-Emissionen, teilt Altana mit.

Im Juni hatte die Europäische Investitionsbank (EIB) die Klimaschutz-Anstrengungen von Altana im Sinne des „Green Deal“ der EU anerkannt und das Unternehmen mit einer Kreditlinie von 200 Millionen Euro für weitere grüne Forschungsprojekte ausgestattet.

Nachhaltigkeit bringt für Altana auch wirtschaftlichen Vorteil

Nahezu zeitgleich sicherte sich Altana eine weitere Kreditlinie mit Nachhaltigkeitskomponente in Höhe von 250 Millionen Euro durch ein internationales Bankenkonsortium. Dabei ist die Zinshöhe erstmals auch an die Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Hinblick auf Klimaneutralität und Arbeitssicherheit gekoppelt. Konkret bedeutet das: „Wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen, profitieren wir davon auch wirtschaftlich“, so Altana Finanzvorstand Stefan Genten.